Ein starker Schlussabschnitt war für den EC-KAC am Sonntagabend nicht ausreichend, um seine Erfolgsserie zu prolongieren: Nach drei Siegen am Stück unterlagen die Rotjacken in Székesfehérvár mit 1:3.

Die im ersten Abschnitt überzeugenderen Gastgeber gingen durch den an den rechten Hashmarks von Anže Kuralt bedienten Gleason Fournier per Direktabnahme in Führung, verabsäumten es dann aber über gut 20 Netto-Minuten, das Score in die Höhe zu schrauben. Dies gelang erst knapp vor Hälfte der Spielzeit, als Kapitän János Hári die Gelegenheit, eine nach mehr als zweiminütigem Shift völlig ermüdete Formation gegen sich zu haben, für eine schöne Einzelaktion nutzte, die er mit dem Treffer zum 2:0 krönte. Alex Petan sorgte im Powerplay mit einem Schlenzer von der rechten Seite in die kurze Ecke für klare Verhältnisse. Der Schlussabschnitt gehörte dann zwar ganz den Klagenfurtern, die jedoch bis in die 58. Minute ohne Torerfolg blieben: Erst dann, nach sechs Sekunden im zweiten KAC-Powerplay des Abends, verwertete Rok Tičar einen Abpraller zum Endstand von 3:1 für Fehérvár AV19.

Drittel 1

Nach Halbchancen auf beiden Seiten nahm die Begegnung ab Minute sechs Tempo auf: Der halblinks in Stangennähe völlig freie Henrik Nilsson versuchte, seinen Mitspieler am langen Pfosten zu bedienen, agierte dabei aber zu ungenau (6.), eine Direktabnahme vom aus der Rundung angespielten István Bartalis zischte knapp über die Querlatte (7.). Die erste gute Gelegenheit für die Rotjacken ergab sich nach einem satten Unterweger-Pfund aus der Distanz, Matt Fraser stocherte den Rebound in Richtung Tor, doch Goalie Olivier Roy fuhr den rechten Schoner aus (8.). Als sich bei den Klagenfurtern niemand für Tim Campbell zuständig fühlte und dieser von der rechten Ecke aus bis an die Hashmarks gleiten konnte, setzte der Verteidiger seinen Schuss an das Quergestänge (9.). Dann ging mit Nilsson ein weiterer Abwehrspieler durch den Slot vor dem KAC-Kasten, verfing sich aber im letzten Moment in einem Gewirr von Beinen (9.). Die Führung für die Hausherren resultierte aus ihrem nächsten Angriff:

Anže Kuralt sprintete einem ungenauen Campbell-Steilpass hinter das Gehäuse der Klagenfurter nach und spielte von dort aus dann präzise auf den unbedrängt an die rechten Hashmarks aufgerückten Gleason Fournier, der seine Direktabnahme hoch und mittig in die Maschen setzte (10.). Nach einem souverän überstandenen ersten Unterzahlspiel wurden auch die Rotjacken offensiv gefährlicher: Nick Petersen legte im „Drei-gegen-Zwei“-Angriff auf halblinks zu Manuel Ganahl ab, dessen Schlenzer jedoch zu zentral auf Roy kam (16.). Als Lucas Lessio die Scheibe in der Angriffszone aus der Luft fing und vertikal auf Luka Gomboc durchstecken wollte, bekam ein Abwehrspieler Fehérvárs noch seine Schlägerschaufel in den Weg (17.). Ein Onetimer von Ákos Mihály nach rot-weißem Turnover streifte die Außenstange (18.), dann ließ auf Seiten des EC-KAC Petersen zwei dicke Gelegenheiten ungenutzt: Am Crease angespielt brachte er noch einen Haken auf die Rückhand an, blieb dann aber am Pad des Goalies hängen, als im tiefen „Drei-gegen-Zwei“ Gomboc das Spielgerät zu ihm an die rechten Hashmarks zurücktippte, rutschte Bálint Magosi noch in den Schuss und blockte (jeweils 18.).

Drittel 2

Auch im zweiten Drittel waren die Ungarn das gefährlichere Team: Kuralt verzögerte am linken Flügel lange, verlud dann zwei KAC-Spieler und legte ideal in den Lauf von Fournier, der damit frei vor Usnik auftauchte, diesen aber mit der Vorhand nicht bezwingen konnte (21.). Als sich Postma und Usnik bei einem Ausflug des Goalies hinter den Kasten schlecht abstimmten, gelangte der Puck vor den leeren Kasten, wo Kristóf Németh sofort abzog, Steven Strong aber im letzten Moment noch blocken konnte (26.). Wenig später verdoppelten die Gastgeber ihren Vorsprung jedoch: Die vierte KAC-Formation wurde in der eigenen Zone festgespielt und musste sich am Ende eines 130 Sekunden langen Shifts erschöpft geschlagen geben: János Hári ging vom rechten Rückraum aus zunächst quer und dann steil, so gelangte er frei vor Val Usnik, den er den Puck mit der Rückhand durch die Beine schieben konnte (30.).

Einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff schoss Mihály von rechts aus selbst ab, verfehlte jedoch den Kasten (31.), auf der Gegenseite brachte Paul Postma einen No-Look-Pass an die linken Hashmarks zu Manuel Ganahl an, dessen Rückhand-Versuch nur um Zentimeter flach an der kurzen Stange vorbeirutschte (33.). In seinem zweiten Überzahlspiel des Abends benötigte Fehérvár AV19 nur 22 Sekunden, um das Score auf 3:0 zu stellen: Alex Petan war vom rechten Anspielkreis aus mit einem gezogenen Wristshot erfolgreich (35.). Luka Gomboc wurde nach Lessio-Torumrundung noch daran gehindert, die Scheibe in die kurze Ecke zu stopfen (38.), bei einem „Drei-auf-Null“-Angriff der Ungarn rettete der zurückeilende Petersen mit viel Einsatz und an der Grenze des Erlaubten. Der unmittelbare Gegenzug der Rotjacken führte allerdings auch nicht zu ihrem ersten Treffer: Rok Tičars Direktabnahme von halbrechts wurde ebenso zur Beute von Olivier Roy wie der Nachschuss aus dem Zentrum von Ganahl (jeweils 40.).

Drittel 3

Der dritte Abschnitt wurde als Konsequenz des Zwischenstands zu einem Sturmlauf der Rotjacken, die jedoch immer wieder am herausragenden Schlussmann der Hausherren oder am eigenen Unvermögen scheiterten. Rihards Bukarts zielte von den linken Hashmarks aus nach feinem Postma-Zuspiel zu mittig auf den Goalie (45.), Steven Strong legte den Puck von der rechten Seite aus knapp an der langen Stange vorbei (46.) und Paul Postmas Versuch, den eigenen Rebound zu verwerten, wurde noch geblockt (47.). Nachdem Roy einen Haudum-Schuss prallen gelassen hatte, wischte Bukarts im Zentrum über die Scheibe (48.), der halbrechts freigespielte Thomas Vallant verzog an der kurzen Ecke vorbei (49.).

Dann kreuzte Nick Petersen unmittelbar vor dem Kasten, nach Rückhand-Pass gegen die Laufrichtung bekam Manuel Ganahl am langen Pfosten zu wenig Richtung auf seinen Abschluss (52.). Tim Campbell stellte einen guten Block gegen Rihard Bukarts, der über links zum Tor gezogen war (54.), als Lukas Haudum in der Mitte für den Letten liegenließ, brachte dieser keinen Schuss an (57.). Im zweiten rot-weißen Überzahlspiel der Begegnung dauerte es dann nur sechs Sekunden, ehe der EC-KAC endlich anschreiben konnte: Ganahl zog von der blauen Linie aus ab, Tičar legte sich an den linken Hashmarks den Abpraller noch zurecht und lupfte ihn dann hoch in die Maschen (58.). Die Rotjacken stürmten nun mit sechs Feldspielern und kamen in den verbleibenden knapp 180 Sekunden der Partie auch noch zu einigen aussichtsreichen Gelegenheiten, für die jedoch allesamt im Block oder bei Goalie Olivier Roy Endstation war. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Die Partie war von der Intensität her wie ein Straßenkampf. Leider gaben wir ein paar zu einfache Gegentore her, gleichzeitig war das Scoring-Vermögen unserer Führungsspieler an diesem Abend etwas zu dürr. Im dritten Abschnitt haben wir sehr viel in die Waagschale geworfen, wir versuchten, in das Spiel zurückzukommen, holten auch das Momentum auf unsere Seite. Aber es ist für uns in dieser Halle traditionell schwer, gute Ergebnisse einzufahren, man muss hier bis in die letzte Faser von Hingabe erfüllt sein. Unterm Strich war Fehérvár AV19 das etwas bessere Team, wir haben in letzter Konsequenz zu viele kleinteilige Situationen nicht gut genug gelöst.“

ICE Hockey League, 21. Runde
20. November 2022 / 17:30 Uhr
Ifjabb Ocskay Gábor Jégcsarnok, Székesfehérvár, HUN, 2.324 Zuschauer
ICE
Fehérvár AV19
3
:
1
(1:0, 2:0, 0:1)
EC-KAC
Schiedsrichter
Groznik (SLO), Trilar (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Usnik (Dahm) Strong-Postma, Unterweger-Vallant, Maier-Preiml Gomboc-Hundertpfund-Lessio, Fraser-Haudum-Bukarts, Ganahl-Tičar-Petersen, Kraus-van Ee-Hochegger
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Koch, Bischofberger, Obersteiner (alle verletzt), Steffler (angeschlagen)
Torfolge
1:0 Gleason Fournier (09:03/Anže Kuralt, Tim Campbell) 2:0 János Hári (29:22/Gleason Fournier, Tim Campbell) 3:0 Alex Petan (34:57/Tim Campbell, János Hári/PP1) 3:1 Rok Tičar (57:00/Manuel Ganahl, Clemens Unterweger/PP1)