In einem Startabschnitt mit wenigen Unterbrechungen kam der EC-KAC offensiv kaum zur Entfaltung, gleichzeitig arbeitete die Defensive gut und sorgte dafür, dass sich das Chancenplus der Gäste nicht auf der Anzeigetafel auswirkte. Durchgang zwei gestaltete sich wesentlich ausgeglichener, in Minute 27 jubelten die über 4.000 Fans in der Heidi Horten-Arena über den Führungstreffer durch Tičar im Powerplay, dem jedoch nach Videostudium der Linesmen die Anerkennung verweigert wurde, da der KAC-Angriff von einer Abseitsstellung eröffnet worden war. In der dadurch bis zur 50. Spielminute torlosen Begegnung landeten schließlich die Black Wings den Lucky Punch: Per Querpass von Haga bedient, erzielte St-Amant vom linken Faceoff-Kreis aus den einzigen Treffer des Abends, der die Rotjacken (bei denen Verteidiger Steffler verletzt ausschied) auch im dritten Saisonduell mit Linz mit leeren Händen dastehen ließ.
Drittel 1
Die Linzer gaben in der Anfangsphase der Partie das Tempo vor: Daine Todd testete Torhüter Sebastian Dahm bereits nach wenigen Sekunden mit einem Schlenzer von Linksaußen, dann verpasste der Linzer am rechten Pfosten nur knapp ein Haga-Zuspiel für den Abtropfer in die Maschen (2.). Auf der Gegenseite zog Manuel Ganahl von rechts aus zum Tor, konnte aber aus kurzer Distanz keinen Torschuss mehr anbringen, ehe Fabian Hochegger vom linken Faceoff-Kreis aus am Schoner von Rasmus Tirronen hängenblieb (2.). In Minute vier setzte sich Michael Haga nach Steilpass zentral durch und tauchte alleine vor Sebastian Dahm auf, der Keeper machte sich lang und konnte den Puck mit der Spitze seines Schoners stoppen. Nachdem Stefan Gaffal im Slot in Szene gesetzt wurde, den rot-weißen Schlussmann aber ebenfalls nicht überwinden konnte (5.), landete ein Steffler-Zuspiel über Umwege bei Matt Fraser am rechten Flügel, der Stürmer spielte an den langen Pfosten zu Lucas Lessio, dieser brachte beim Tip-In-Versuch aber zu wenig Richtung auf seinen Abschluss (10.).
Kurz darauf schlich sich Michael Haga aus der Tiefe an den Torraum und wurde am langen Pfosten für den Onetimer bedient, doch er wischte über die Scheibe (11.). Nachdem die Gäste ein Überzahlspiel ungenutzt ließen, durften die Rotjacken im Powerplay ran: Thomas Hundertpfund brachte einen Handgelenksschuss von knapp oberhalb des rechten Faceoff-Kreises aus an, Goalie Rasmus Tirronen war aber auf dem Posten und seine Vorderleute klärten den Rebound (16.), ehe Paul Postma per Onetimer nach Ganahl-Zuspiel vom rechten Flügel aus deutlich verzog (17.). In der Schlussminute des ersten Durchgangs spielte Lessio einen Diagonalpass auf rechts und ermöglichte damit einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter über Thomas Hundertpfund und Matt Fraser, der Letztgenannte entschloss sich für den Schuss, scheiterte vom rechten Anspielpunkt aus aber am Blocker von Tirronen (20.).
Drittel 2
Die Gäste starteten mit einer Möglichkeit für Brain Lebler in den Mittelabschnitt, der aus spitzem Winkel von rechts aus scheiterte (21.), dann wurde Marc-André Dorion im Slot bedient, doch auch er blieb an Sebastian Dahm hängen (22.). Auf der Gegenseite wurde Matt Fraser am Crease von hinter dem Tor aus von Mike Zalewski in Szene gesetzt, aber er konnte die Scheibe nicht über die Linie drücken (23.). Kurz darauf schrammten die Rotjacken nur um ein Haar am Führungstreffer vorbei: Manuel Ganahl und Marcel Witting kamen zu einem schönen „Give-and-Go“, Witting scheiterte schließlich aber per Onetimer von rechts und aus kurzer Distanz an Rasmus Tirronen. Alexander Moser konnte den Puck dann neben dem Tor nicht kontrollieren, daher kam Rok Tičar zur nächsten Chance, aber auch er blieb erfolglos (jeweils 25.). Nachdem Luka Gomboc mit der Backhand und auch mit dem Rücken zum Tor am Schlussmann hängengeblieben war, jubelten die Rotjacken in Überzahl bereits über den Führungstreffer: Clemens Unterweger verzog von der blauen Linie aus, Rok Tičar haute den von der Bande zurückspringenden Puck aus spitzem Winkel in die Maschen, das Tor wurde aber nach dem Video Review der Linienrichter wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung aberkannt (27.). Im selben Powerplay spielte Tičar von rechts aus in den Slot für den Abfälscher von Hundertpfund, der Puck zischte hauchdünn an der langen Stange vorbei (28.).
In der nächsten Offensivszene chippte der Slowene von links aus in Richtung Tor, Paul Postma war noch mit der Kelle dran, Tirronen jedoch auch auf dem Posten, danach wies der Finne Manuel Ganahl, der am Crease gelauert hatte, in die Schranken (29.). Bei numerischer Überlegenheit scheiterte Postma per Handgelenksschuss von rechts aus, ehe der Linz-Keeper einen Ganahl-Schuss prallen ließ, Fraser wischte in aussichtsreicher Position jedoch über die Scheibe (33.). Im Penalty Killing kamen die Rotjacken beinahe zum sprichwörtlichen Handkuss: Rasmus Tirronen wollte die Scheibe aus der Rundung hinter das Tor auf Logan Roe spielen, aber Thomas Hundertpfund spritzte dazwischen, er konnte die Scheibe aus enorm spitzem Winkel nicht im leeren Kasten unterbringen, der dann auch noch aus der Verankerung gerissen wurde (37.) In der Schlussminute des zweiten Abschnitts gelangten die Gäste noch zu gefährlichen Offensivaktionen: Zuerst lenkte Sebastian Dahm einen Sticha-Schuss von rechts aus mit dem Catcher am Tor vorbei, dann kickte der Goalie einen Romig-Tipp aus kürzester Distanz sehenswert von der Linie. Mit der Sirene schlenzte Logan Roe den Puck aus der linken Rundung auf das Gehäuse, die Referees sahen sich die Szene noch auf Video an, erkannten dabei aber, dass der Puck erst deutlich nach Ablauf der Spielzeit über den roten Strich gerutscht war (jeweils 40.).
Drittel 3
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels nahm Steven Strong den verdeckten Schuss von der linken Halfwall aus, dieser segelte nur knapp an der langen Ecke vorbei (41.). Dann leitete Michael Haga mit einem missglückten Wraparound-Versuch einen Konter über Luka Gomboc ein, der von rechts aus nach vorne in den Lauf von Rok Tičar spielte, doch sein Landsmann vermochte den Linzer Schlussmann aus kurzer Distanz nicht zu bezwingen (42.). Nach einer Torumrundung von St-Amant konnte Dahm den Puck noch vor der Linie stoppen, auch beim Rebound-Versuch schloss er sämtliche Einschussflächen mit Pads und Körper (45.). In der 48. Minute schnappte sich Fraser nach einem Roe-Fehlpass die Scheibe und gab sie in den Slot zu Hundertpfund ab, der an Tirronen hängenblieb, dann zog Postma aus dem hohen Slot ab, sein Schuss wurde jedoch geblockt. Wenig später jubelten die Oberösterreicher: Michael Haga spielte vom rechten Flügel aus quer zu Shawn St-Amant, der das Spielgerät vom linken Anspielkreis aus in die Maschen klopfte (50.). Auch in dieser Szene wurde der Zone Entry nach der Coaches Challenge auf Abseits überprüft, nun war jedoch alles im Rahmen des Regelwerks abgelaufen.
Nach einem gewonnenen Offensivanspiel zog Ramón Schnetzer von der blauen Linie aus ab, die Scheibe wurde noch abgelenkt, aber Sebastian Dahm konnte dennoch parieren (50.). In der 56. Minute fälschte Rok Tičar gleich zwei Unterweger-Blueliner direkt vor dem Linzer Kasten ab, beide Versuche gingen knapp am Tor vorbei. Gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende nahmen die Rotjacken ihren Goalie vom Eis: Manuel Ganahl spielte an den Torraum, um die Deflection von Matt Fraser zu ermöglichen, aber auch in diesem Fall landete die Scheibe neben dem Gehäuse (59.). Niklas Bretschneider versuchte es in der Schlussminute noch mit dem Schuss auf das verwaiste Tor, traf von der verlängerten Torlinie aus aber nur den Außenpfosten. Somit blieb es beim knappen Sieg der Black Wings, denen ein einziger Treffer genügte, um drei Punkte einzufahren. (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das war ein absolut exzellentes Spiel von uns: Die Hingabe, die Systemtreue, die Geduld, der Umgang mit der Scheibe, all das war sehr gut. Leider gelang uns selbst kein Treffer, während wir dieses eine Gegentor im dritten Drittel hergaben, als wir unsere Defensivzone etwas falsch belegt hatten. Aber ich bin sehr stolz darauf, wie unsere Mannschaft aufgetreten ist. Uns fehlen viele Spieler, mit Kele Steffler verletzte sich der nächste, aber wir müssen uns auf jene Jungs konzentrieren, die noch da sind – und die haben heute einen guten Job gemacht, der unglücklicherweise nicht belohnt wurde.“