Zum ersten Mal seit 2020 startete der EC-KAC am Freitagabend mit einer Niederlage in eine Playoff-Serie, die Rotjacken unterlagen im ersten Halbfinalspiel beim EC Salzburg klar mit 1:5.

Nach aktivem Start der Rotjacken übernahm der EC Salzburg mit Fortdauer des Startdrittels die Kontrolle über das Geschehen, Schneider sorgte mit der Direktabnahme eines abgefälschten Zuspiels für die Führung für die Gastgeber. Der Titelverteidiger legte im zweiten Abschnitt nach, ein Net Drive von Bourke landete nach Kontakt mit dem Schläger eines Verteidigers in den Maschen, eine feine Kombination im ersten Powerplay, abgeschlossen von Nissner, sorgte für noch klarere Verhältnisse. Durchgang drei brachte drei weitere Überzahltreffer: Zunächst zwei für Salzburg, Hochkofler per Deflection und Paul Huber am Rebound waren erfolgreich, dann einen für den EC-KAC. Haudum erzielte per Onetimer von rechts den einzigen Treffer seiner Mannschaft, die damit erstmals nach sechs erfolgreichen Serienauftakten am Stück wieder die erste Partie einer Playoff-Konfrontation verlor.

Drittel 1

Die Rotjacken kamen in Person von Simeon Schwinger zur ersten Möglichkeit, der Vorarlberger schob sich über rechts flach zum Tor, Atte Tolvanen schloss aber die kurze Ecke (1.). Weil Lukas Haudum dann am Beginn eines „Zwei-auf-Eins“ in der neutralen Zone gefoult wurde (2.), erhielt der EC-KAC ein frühes Powerplay: Der Abschluss vom schön freigespielten Manuel Ganahl von den linken Hashmarks aus wurde geblockt (3.), Lucas Lessio setzte zunächst eine Deflection (3.) und dann einen Schlenzer aus spitzem Winkel knapp am Gehäuse vorbei (4.). Als die Gastgeber wieder zu fünft agieren konnten, kamen sie umgehend zu einer guten ersten Gelegenheit: Peter Hochkofler schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter aus halbrechter Position selbst ab, scheiterte aber an Sebastian Dahm (4.). In seinem nächsten Shift eroberte der Italiener hinter dem KAC-Kasten die Scheibe und brachte sofort den Wraparound auf die Vorhand an, der Schlussmann der Rotjacken war auf dem Posten (8.).

Der aufgerückte Dennis Robertson fälschte einen Fernschuss Mario Hubers vor dem Tor gefährlich, letztlich aber auf den Beinschoner Dahms ab (9.), als Benjamin Nissner von hinter dem Kasten aus Peter Schneider am rechten Faceoff-Kreis bediente, parierte der Däne die Direktabnahme mit dem Blocker (12.). Dann ging Andrew MacWilliam in die Tiefe und tippte zu Mario Huber zurück, sein Onetimer landete im Außennetz (15.). Aus seiner nächsten Offensivaktion heraus ging der Titelverteidiger in Führung: Nach einem Heinrich-Rim in die rechte Rundung schob Schneider die Scheibe zu Nissner, dieser retournierte glücklich, weil via Unterwegers Schienbein an das vordere Ende des rechten Anspielkreises und Peter Schneider sendete direkt in die kurze Ecke ein (16.). Einen Doppelschlag verhinderte bei einem überraschenden Schuss von Dominique Heinrich aus spitzem Winkel Sebastian Dahm mit dem Beinschoner (17.), die beiden letzten Möglichkeiten im Startabschnitt gehörten dem EC-KAC: Einen verdeckten Hundertpfund-Schlenzer von rechts parierte Tolvanen mit dem Pad (19.), gegen Bukarts aus dem Slot packte der Finne mit der Fanghand sicher zu (20.).

Drittel 2

Die erste Gelegenheit im Mittelabschnitt ging auf das Konto von MacWilliam, der von der linken Halfwall aus nach innen zog, an seinen eigenen Pass-Rebound kam, den Puck aber aus dem Zentrum mit der Rückhand am Tor vorbei schaufelte (21.). Als Tyler Lewington nach dem Zoneneintritt nach außen driftete und dann Nicolai Meyer an der blauen Linie anspielte, zog dieser direkt ab, vom Blocker Dahms sprang die Scheibe auf Baltram und dann an das Außengestänge (25.). Sekunden später verdoppelten die Roten Bullen ihren Vorsprung: Dennis Robertson gewann im linken Rückraum seinen Zweikampf, Troy Bourke nahm den Puck auf und zog über links flach zum Tor, sein Rückhandversuch touchierte die Schlägerschaufel eines Klagenfurter Defensivspielers und sprang über den Beinschoner des Goalies (26.). Nach einem Scheibenverlust Postmas neben dem eigenen Kasten besserte Sebastian Dahm den Fehler seines Mitspielers aus und machte die kurze Ecke gegen Paul Huber zu (29.), fast im Gegenzug ermöglichte ein Schwinger-Pass entlang der Bande eine „Zwei-gegen-Eins“-Möglichkeit, die von Manuel Ganahl aber zu zentral auf Atte Tolvanen abgeschlossen wurde (30.).

Im ersten Salzburg-Powerplay des Abends dauerte es nur sieben Sekunden, bis der Meister nach einer feinen Kombination zu seinem nächsten Treffer kam: Nicolai Meyer deutete am linken Flügel den Schuss an, spielte aber zu Peter Hochkofler, der von der Grundlinie aus direkt zu Benjamin Nissner zwischen die Hashmarks weiterleitete, dessen Onetimer flach in den Maschen landete (30.). Nachdem ein überraschender Scheider-Drehschuss aus dem rechten Faceoff-Kreis an der Außenstange gelandet war (33.), kam auch der EC-KAC in der Offensive besser zur Entfaltung: Von Rok Tičar von außen bedient, setzte Niki Kraus eine Direktabnahme zu mittig auf den Salzburger Goalie (33.). Dann verzögerte Thomas Hundertpfund am rechten Flügel und zog aus dem Handgelenk ab, sein Schuss detonierte an der kurzen Kreuzecklatte (35.). In ihrem zweiten Powerplay der Partie produzierten die Rotjacken wenig Gefährliches, danach schrammten sie knapp an ihrem ersten Treffer vorbei, als Lukas Haudum von den Hashmarks aus einen Vallant-Schuss aus der Distanz nur hauchdünn am Pfosten vorbei ablenkte (39.). Auch als Nick Petersen mit einem Doppelhaken steil in den hohen Slot eindrang und abzog, wurde es knapp, Tolvanen parierte den Versuch aber mit einer guten Blocker-Reaktion (40.).

Drittel 3

Rot-weiße Comeback-Ambitionen wurden bereits in der ersten Minute des Schlussabschnitts durch einen Wechselfehler im Keim erstickt, nun dauerte es nur sechs Sekunden bei numerischem Vorteil, ehe Salzburg anschreiben konnte: Einen scharfen Schlenzer von Chay Genoway aus dem hohen Slot fälschte Peter Hochkofler unmittelbar vor dem Kasten ab (42.). Paul Huber, der von links aus diagonal zum Tor gezogen war und dann sein Ziel verfehlte, vergab die Möglichkeit auf den fünften Bullen-Treffer (44.), holte diesen aber nur wenig später nach, als seine Mannschaft auch im dritten Überzahlspiel des Abends reüssieren konnte: Mario Huber hatte noch einen Rebound neben dem Pfosten positioniert knapp verpasst (45.) und Troy Bourke von halbrechts in den Block gefeuert (46.), dann orientierten sich bei einem Rebound alle vier Penalty Killer in Richtung Bourke, sodass Paul Huber aus dem linken Slot-Bereich ins halbleere Tor einschießen konnte (46.). Erst im vierten Powerplay für die Gastgeber fanden die Rotjacken zu ihrer Unterzahl-Ordnung, nun vermochten sie fünf Mal die eigene Zone zu klären, bei der einzigen gefährlichen Aktion Salzburgs in dieser Phase waren sie aber auch im Glück, Genoway pfefferte den Abschluss eines „Vier-auf-Zwei“-Angriffs an der kurzen Stange vorbei (49.).

Bei numerischer Überlegenheit für Klagenfurt jagte Tičar eine Direktabnahme von rechts aus an der kurzen Stange vorbei (51.), Tolvanen parierte einen Postma-Schlenzer aus der Halbdistanz und machte mit dem Schoner auch Petersens Einkehrversuch aus kurzer Distanz zunichte (52.). Mit seiner zweiten Powerplay-Formation kam der EC-KAC letztlich jedoch auf die Anzeigetafel: Lukas Haudum sendete einen Onetimer vom rechten Flügel aus in die kurze Ecke ein (52.). Sebastian Dahm und ein früher Schiedsrichterpfiff verhinderten den Doppelpack für Bourke (56.), ehe das gebeutelte Penalty Killing der Rotjacken am Wiederaufbau des Selbstvertrauens weiterbasteln konnte: Klagenfurts Schlussmann parierte einen gezogenen Schuss von Troy Bourke aus dem rechten Anspielkreis und fror die Scheibe vor einem möglichen Rebound ein (57.). Zuvor war Daniel Obersteiner in einem Unterzahl-Konter, Simeon Schwinger hatte auf halblinks liegengelassen, am Salzburger Schlussmann gescheitert (56.). Dieser stoppte in der Schlussphase auch zwei aussichtsreiche Postma-Versuche von zwischen den Hashmarks aus (58. und 59.), ein Maier-Zuspiel vom linken Flügel aus fand am Torraum keinen Abnehmer (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Salzburg war von Beginn an bereit für diese Partie und diese Serie, sie waren eisläuferisch besser, uns fehlte das Tempo, wir verloren uns viel zu häufig in Gedanken und reagierten daher falsch. Ich denke, das war heute auch die klarste Erkenntnis: Wir kamen in keinem der drei Spielabschnitte in die hohen Gänge und zu Geschwindigkeit in unserem Spiel. Letztlich war das eine klare Angelegenheit, Salzburg hat toll gespielt und geht in dieser Serie völlig verdient in Führung. Jetzt wird es auf unsere Reaktion in unserer eigenen Halle am Sonntag ankommen.“

ICE Hockey League, Halbfinale, 1. Spieltag
24. März 2023 / 19:30 Uhr
Eisarena, Salzburg, AUT, 3.183 Zuschauer
ICE
EC Salzburg
5
:
1
(1:0, 2:0, 2:1)
EC-KAC
Schiedsrichter
Fichtner (AUT), Hronský (SVK)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Strong-Postma, Unterweger-Jensen Aabo, Vallant-Maier Ganahl-Tičar-Petersen, Schwinger-Hundertpfund-Lessio, Obersteiner-Haudum-Bukarts, Kraus-Zalewski-M.Witting, S.Witting-Gomboc
Fehlende Spieler
Bischofberger, Fraser, Hochegger (alle verletzt), Steffler, Koch (beide angeschlagen)
Torfolge
1:0 Peter Schneider (15:44/Benjamin Nissner, Dominique Heinrich) 2:0 Troy Bourke (25:06/Dennis Robertson) 3:0 Benjamin Nissner (29:28/Peter Hochkofler, Nicolai Meyer/PP1) 4:0 Peter Hochkofler (41:04/Chay Genoway, Benjamin Nissner/PP1) 5:0 Paul Huber (45:57/Troy Bourke, Tyler Lewington/PP1) 5:1 Lukas Haudum (51:58/Jesper Jensen Aabo, Lucas Lessio/PP1)