Der aktuelle Vizemeister fand nach schwachem Saisonstart wieder in die Spur und reist mit zuletzt vier Siegen am Stück im Gepäck nach Klagenfurt, kac.at stellt den HCB Südtirol genauer vor.

Aktuelles:

Der HCB Südtirol startete desaströs in die neue Saison, der amtierende Vizemeister holte in den ersten acht Runden nur einen einzigen Sieg, parallel setzte es auch in der Champions Hockey League sechs Niederlagen in ebenso vielen Begegnungen. Bei den beiden letzten Verlusten auf europäischer Ebene stand bei den Füchsen bereits wieder Glen Hanlon an der Bande: Der letztjährige Erfolgstrainer übernahm Anfang Oktober von Niklas Sundblad. Der Kanadier, mit großem Abstand erfolgreichster HCB-Trainer in der Ligageschichte (aktuelle Winning Percentage: 71,1 Prozent), brachte Bolzano/Bozen wieder auf die Erfolgsspur zurück, zuletzt holte der italienische Rekordmeister vier Siege in Folge. Die beiden jüngsten davon gelangen am Wochenende bei Fehérvár AV19 (2:1) und den Vienna Capitals (4:1). In Wien ließen die Füchse nur vier gegnerische Torschüsse aus dem Slot zu, während man selbst zu satten 15 Abschlüssen aus der gefährlichen Zone kam. Bereits zuvor fand der HCB Südtirol seine in der Frühphase des Spieljahres verloren geglaubte Durchschlagskraft in der Offensive wieder: In seinen neun Spielen im Oktober konnte der letztjährige Finalist knapp drei Mal so viele Treffer erzielen (3,33) wie in seinen sieben Partien im September (1,14).

Spieler im Fokus:

Der Umschwung der vergangenen Wochen wurde insbesondere von den etablierten Kräften im Kader herbeigeführt, Bolzanos/Bozens sieben Feldspieler-Neuzugänge aus dem Sommer halten gemeinsam bei erst sieben Saisontreffern, 31 Tore gingen auf die Konten von bereits im Vorjahr beim HCB unter Vertrag stehenden Akteuren. Am erfolgreichsten erwies sich im Scoring bisher Brad McClure, der bei 13 Punkten (sechs Tore, sieben Assists) hält. Der Kanadier blieb in nur einem der letzten neun Spiele ohne Zähler, im Vorjahr trat er in drei der vier Saisonpartien gegen den EC-KAC als Torschütze in Erscheinung. Seine Treffsicherheit noch nicht unter Beweis stellen konnte in Südtirol hingegen der letztjährige Rotjacken-Stürmer Lucas Lessio, dem in 18 Begegnungen in ICE und CHL nur ein Tor gelang und der in den beiden Spielen am vergangenen Wochenende als überzähliger Legionär nicht im Lineup des HCB stand. In den Vordergrund gespielt hat sich aus dem Kreis der Neuzugänge der Füchse hingegen Josh Teves: Der Abwehrspieler hat seit der Heimniederlage gegen den EC-KAC Ende September keinen seiner zwölf ICE-Einsätze mit einer negativen Plus/Minus-Bilanz beendet, mit einem Gesamtrating von +7 führt er die teaminterne Wertung auch souverän an.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit seinem Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) im Sommer 2013 trat der HCB Südtirol bereits 69 Mal gegen den EC-KAC an. Die Bilanz aus diesen Begegnungen fällt mit 39:30 Siegen und 193:153 Toren zu Gunsten der Rotjacken aus, die dabei vor allem auf eigenem Eis ihre Stärke unter Beweis stellen konnten: Klagenfurt punktete in 27 seiner 34 Heimspiele gegen die Italiener, bei seinen letzten 21 Auftritten verließ Bolzano/Bozen die ehemalige Stadthalle und nunmehrige Heidi Horten-Arena nur vier Mal mit den vollen drei Punkten. Den Füchsen fiel es in der Kärntner Landeshauptstadt häufig recht schwer, Treffer zu erzielen: Shootouts und ein strafverifiziertes Spiel exkludiert, stehen aus 33 Partien nur 63 HCB-Tore zu Buche – 1,91 pro Spiel. Insgesamt schnitt der HCB Südtirol in der jüngeren Vergangenheit in Duellen mit dem EC-KAC aber recht gut ab: In der vergangenen Saison gingen alle vier Begegnungen an die Füchse, bei den letzten acht Aufeinandertreffen waren nur zwei Rotjacken-Siege in regulärer Spielzeit zu verzeichnen.

HCB-KAC (22.09.2023)HCB-KAC (22.09.2023)

Das letzte Duell:

Das erste und bislang einzige Duell zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol kam am 22. September in Bolzano/Bozen zur Austragung, die Rotjacken setzten sich dabei nach zwei unbeantworteten Treffern im Schlussabschnitt mit 4:2 durch. Das Spiel war eine von nur vier Begegnungen im bisherigen Saisonverlauf, in der die Klagenfurter über weniger Zeit mit Scheibenbesitz (48,7 Prozent) verfügten als ihr jeweiliger Gegner. Die Partie war überhaupt die 2023/24 bislang einzige für den EC-KAC, in der er weniger Torschussversuche als sein jeweiliger Kontrahent abgab (47 resp. 52). Paul Postma erzielte in der Sparkasse Arena seinen ersten Saisontreffer, zudem assistierte er zum vierten rot-weißen Tor, seither brachte er 15 weitere Scorerpunkte auf sein Konto, die ihn zum aktuell offensivstärksten Verteidiger in der win2day ICE Hockey League machen. Auf die höchste Time-on-Ice aller in der ersten Begegnung mit den Füchsen eingesetzten Feldspieler kam David Maier (23:00), Jan Muršak dominierte am Faceoff-Punkt (63,6 Prozent gewonnene Scheibenaufwürfe). Aus KAC-Sicht bedauerlich: Das Spiel in Südtirol war das bislang letzte, das Torhüter Sebastian Dahm und Neuzugang Raphael Herburger für die Rotjacken bestreiten konnten.

Spielbericht: „Rotjacken siegen beim Vizemeister“ (kac.at, 22.09.2023)