Auch bei ihrem zweiten Auftritt in Sloweniens Hauptstadt ließen die Rotjacken zwei Punkte liegen, trotz einer zwischenzeitlichen Drei-Tore-Führung unterlagen sie beim HK Olimpija Ljubljana nach Shootout mit 6:7.

Der EC-KAC war im ersten Abschnitt die gefährlichere Mannschaft, sein Drei-Tore-Vorsprung nach Treffern von Sablattnig, Ganahl und Haudum überzeichnete den Spielverlauf jedoch. Die Slowenen glichen das Score im zweiten Durchgang mit drei Treffern innerhalb von fünfeinhalb Minuten durch Bičevskis und zwei Mal Zajc aus, Bischofberger sorgte noch vor dem zweiten Seitenwechsel für die neuerliche Führung für die Rotjacken. Diese konnte Haudum mit Klagenfurts drittem Powerplaytor der Partie weiter ausbauen, doch drei neuerliche Olimpija-Tore, nun innerhalb von gut sieben Minuten und erzielt wiederum zwei Mal von Zajc sowie ein Mal von Gooch, brachten die Begegnung, in der Fraser zwischenzeitlich auf 6:4 für den EC-KAC gestellt hatte, in die Verlängerung. Dort gelang es den Gästen aus Kärnten nicht, den Sack zuzumachen, und im Penaltyschießen hatten wie schon beim ersten Saisonduell in der Hala Tivoli vor einem Monat die Grünen Drachen das bessere Ende für sich.

Drittel 1

Die erste konkrete Torchance der Partie hatten in Minute vier die Gastgeber: Māris Bičevskis wurde per Steilpass zentral in die Angriffszone geschickt, am Ende seines Solos verlor er beim Haken auf die Vorhand wohl auch deshalb die Scheibenkontrolle, weil er vom nachstürmenden Steven Strong noch irritiert wurde. Im ersten Überzahlspiel für den EC-KAC wurde Nick Petersen vor dem Torraum per schwer zu kontrollierendem Diagonalpass angespielt, er bekam zu wenig Richtung auf seinen Einkehrversuch mit der Backhand, deutlich näher war einem Treffer Paul Postma, der das Spielgerät von den rechten Hashmarks aus aber an der langen Ecke vorbeischoss (jeweils 6.). In Führung gingen die Klagenfurter dann aus einem Konter nach schnellem Umschalten heraus: Matt Fraser traf am rechten Anspielpunkt den Puck beim Onetimer zwar nicht voll, die Scheibe wurde aber vom ebenfalls mitgegangenen Tobias Sablattnig knapp vor dem Kasten in diesen abgelenkt (9.). Im ersten Powerplay für die Gastgeber eroberten Johannes Bischofberger und Jan Muršak das Spielgerät weit in der Offensivzone, die finale Direktabnahme des Slowenen wurde aber noch geblockt (11.). Olimpijas beste Möglichkeit in Überzahl fand Nik Simšič vor, der von der linken Seite aus sehr scharf schoss, über Vorauers Schulter hinweg aber nur die Außenseite der langen Stange traf (12.).

Der im Startdrittel auffällige Mittelstürmer der Grünen Drachen kam wenig später zu einer weiteren guten Gelegenheit, im „Drei-auf-Zwei“-Angriff zentral am Crease bedient, fiel sein Haken auf die Rückhand aber zu weit aus (14.). In ihrem zweiten Überzahlspiel des Abends kamen die Klagenfurter dann zu ihrem lange ersehnten ersten Powerplay-Treffer im Monat Dezember: Manuel Ganahl stocherte einen Herburger-Querpass am Torraum noch in Richtung Tor, er schlitterte danach mit seinem eigenen Rebound über die verlängerte Torlinie, nutzte den Beinschoner des Goalies aber als „Bande“, um den Puck über die Linie zu schieben (17.). In einem wenig später folgenden „Zwei-auf-Eins“-Vorstoß trug Bischofberger seinen Abschluss von links aus zu zentral auf den Torhüter an (18.), gefährliche Abfälscher von Hundertpfund und Muršak flogen knapp am Gehäuse vorbei bzw. auf Horáks Pad-Spitze (jeweils 18.). Dann gelang dem EC-KAC allerdings sein dritter Treffer: Nick Petersen bediente von hinter dem Kasten aus Lukas Haudum, der den Puck vom Torraum aus mit der Vorhand in die lange Ecke hebelte (19.). Die letzte Gelegenheit im ersten Durchgang war ein Dodero-Schuss vom linken Flügel aus, Vorauer parierte sicher (20.).

Drittel 2

Nachdem die Rotjacken im ersten Abschnitt eine verdiente, in dieser Höhe aber kaum gerechtfertigte Führung herausgeschossen hatten, wendete sich das Blatt in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs: Die erste Möglichkeit hatten noch die Klagenfurter, Manuel Ganahl traf am Ende eines Odd Man Rushes mit Jan Muršak aber den Puck nicht richtig (22.). Die slowenische Torlawine wurde dann im zweiten Olimpija-Powerplay des Abends ausgelöst: Zunächst hatte Florian Vorauer noch zwei Mal gegen Charlie Dodero von links aus pariert (23.), dann musste er hinter sich greifen, als Gooch per Steilpass an den linken Hashmarks Māris Bičevskis fand, der sich den Puck auf die Rückhand legte und sie halbhoch in die lange Ecke lupfte (24.). Nur gut zwei Minuten später drehte sich Trevor Gooch im linken Rückraum um die eigene Achse und schlenzte dann scharf zum vor der linken Stange lauernden Miha Zajc, der seine Schaufel hinhielt und in die Maschen abfälschte (26.). Eine Schwinger-Deflection segelte neben das Ziel (27.), eine Sablattnig-Direktabnahme aus dem hohen Slot fing Lukáš Horák spektakulär (28.). Der Jubel über die Parade war in der Hala Tivoli kaum verklungen, da wurde er von jenem über Ljubljanas nächsten Treffer übertönt:

Žiga Pavlin hatte im rechten Faceoff-Kreis jede Menge Zeit und Platz, der brachte einen Schlagschuss an, den Miha Zajc zum Ausgleich ins Tor abfälschte (29.). Muršak lenkte einen Unterweger-Schuss neben das Gehäuse ab (30.), dann klopften die Rotjacken im Powerplay mehrfach an und gingen schließlich auch wieder in Führung: Johannes Bischofberger schnitt vom rechten Flügel diagonal ins Zentrum und setzte einen präzisen Handgelenksschuss in die Maschen (33.). Weil ein Stockschlag gegen van Ee nicht geahndet wurde, kamen die Grünen Drachen zu einer „Zwei-gegen-Eins“-Gelegenheit, an deren Ende Nik Simšič von halblinks aus selbst schoss, Florian Vorauer parierte gut mit dem Catcher (34.). Die wilde Begegnung brachte weiterhin Torchancen fast im Minutentakt: Muršak scheiterte am Ende eines Partial Breakaways an Horáks Beinschoner, Ganahl setzte eine Direktabnahme aus dem hohen Slot zu mittig auf den Schlussmann (jeweils 36.) und ein Strong-Wristshot von Linksaußen überraschte den Goalie, flog aber nur an die Querlatte (37.).

Drittel 3

Im dritten Durchgang fälschte Herburger zwischen den Hashmarks einen Maier-Schuss am Gehäuse vorbei ab, der von Bischofberger am Crease bediente Petersen vermochte nicht einzuschieben, wurde dabei aber auch regelwidrig behindert. Das fällige Powerplay resultierte im dritten KAC-Überzahltreffer des Abends: Lukas Haudum ging über den linken Flügel steil in die Angriffszone und sendete vom hinteren Ende des Faceoff-Kreises aus per Wristshot ein (45.). Bischofberger aus der Halbdistanz (gehalten) und Petersen aus dem Zentrum (vom Mitspieler geblockt) vergaben (jeweils 46.), dann ergab sich die nächste Phase numerischer Überlegenheit für die Gastgeber: Dort tankte sich Aljaž Predan mit einem Doppelhaken bis an den Torraum durch, verfehlte dann mit der Rückhand jedoch das Ziel (47.), glücklicher agierte Miha Zajc, der von hinter der verlängerten Torlinie aus die Hose Vorauers traf, von der aus die Scheibe über die Linie rutschte (48.). Nick Petersen narrte auf der Gegenseite gleich zwei Slowenen und bediente den zwischen die Hashmarks heranrauschenden Marcel Witting, der seinen Onetimer allerdings zu zentral auf Horák pfefferte (50.), der nächste Angriff der Rotjacken endete wieder mit einem Torerfolg:

Matt Fraser spritzte in der eigenen Zone in einen Rückpass, kam so zur Solo-Chance und verwertete diese mit der Vorhand durch die Beine des Goalies (53.). Die Klagenfurter ließen sich die Zwei-Tore-Führung und drei sicher geglaubte Punkte dann aber noch nehmen: Zunächst klopfte Žiga Pance eine aufgekniete Direktabnahme noch am Kasten vorbei, dann schlug Olimpija, das zuvor mehr als zwei Jahre ohne Powerplay-Tor gegen den EC-KAC geblieben war, zum dritten Mal in dieser Partie bei numerischem Vorteil zu: Mia Zajc setzte einen Abpraller aus kurzer Distanz in die Maschen und ergänzte seinen Hattrick so mit einem vierten Treffer. Im folgenden Angriff bediente der Slowene mit einem Querpass Trevor Gooch, der seinen Gegenspieler am rechten Flügel außen mit einem Toe Drag überlief, dadurch frei vor Vorauer auftauchte und diesen zum erneuten Ausgleich bezwang – nur 26 Sekunden waren zwischen Ljubljanas fünftem und sechstem Treffer vergangen (55.). Die Rotjacken erkannten den Ernst der Lage und schossen nun aus allen Positionen, insbesondere in einem späten Powerplay wurde es brandgefährlich: Goalie Lukáš Horák brillierte aber mit der Fanghand gegen Lukas Haudum von rechts aus und zauberte in den Schlusssekunden bei einer Dreifach-Chance der Gäste (jeweils 60.).

Verlängerung & Penaltyschießen

Das in die Verlängerung mitgenommene Überzahlspiel blieb ohne Treffer: Unterwegers Schuss wurde geblockt (61.), ein Versuch von Bischofberger wurde gehalten (61.), der zweite ging am Kasten vorbei (62.), auch Ganahl verfehlte das Ziel (62.). Bei Olimpijas einziger Möglichkeit in der Overtime konnte sich Florian Vorauer auszeichnen, als er einen Alleingang von Žiga Pance mit der Schulter stoppte (65.). Die große Gelegenheit auf die Entscheidung zu Gunsten Klagenfurts fand in den finalen Sekunden Jan Muršak vor, der am Ende seines Sololaufs aber im ersten wie auch im zweiten Versuch von Lukáš Horák gestoppt wurde (65.). Es ging in das Penaltyschießen und dort ereilte den EC-KAC das gleiche Schicksal wie beim ersten Auftritt in der Hala Tivoli im November: Ganahl, Haudum und Fraser scheiterten, sodass der erfolgreiche Versuch von Miha Zajc, Vierfach-Torschütze in regulärer Spielzeit, die Rotjacken auch eines zweiten Punktes beraubte. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir standen heute einem Team gegenüber, das von Beginn an hungriger war als wir. Nach den drei Gegentreffern in der ersten Hälfte des zweiten Abschnitts arbeiteten wir uns in die Partie zurück. Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend, da wir heute drei Punkte mitnehmen wollten, aber wenn man sechs Gegentreffer kassiert, ist nicht mehr drin. In der Defensive waren wir heute als Team weit weg von unserem Standard, daher heißt es jetzt, diese doch bittere Pille zu verdauen und es in zwei Tagen wesentlich besser zu machen.“

ICE Hockey League, 32. Runde
26. Dezember 2023 / 18:00 Uhr
Hala Tivoli, Ljubljana, SLO, 2.224 Zuschauer
ICE
HK Olimpija Ljubljana
7
:
6
(0:3, 3:1, 3:2) n.P.
EC-KAC
Schiedsrichter
Piragić (CRO), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Vorauer (Dahm) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Muršak-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Witting-van Ee-Schwinger
Fehlende Spieler
Obersteiner (Conditioning), Preiml, Gomboc, Hochegger (alle Future Team)
Torfolge
0:1 Tobias Sablattnig (08:55/Matt Fraser, Raphael Herburger) 0:2 Manuel Ganahl (16:10/Raphael Herburger, Thomas Hundertpfund/PP1) 0:3 Lukas Haudum (18:26/Nick Petersen, Jan Muršak) 1:3 Māris Bičevskis (23:10/Trevor Gooch, Žiga Pance/PP1) 2:3 Miha Zajc (25:31/Trevor Gooch, Māris Bičevskis) 3:3 Miha Zajc (28:38/Žiga Pavlin, Trevor Gooch) 3:4 Johannes Bischofberger (32:38/Clemens Unterweger, Thomas Hundertpfund/PP1) 3:5 Lukas Haudum (44:40/Paul Postma, Florian Vorauer/PP1) 4:5 Miha Zajc (47:35/Charlie Dodero, Trevor Gooch/PP1) 4:6 Matt Fraser (52:14) 5:6 Miha Zajc (54:16/Māris Bičevskis, Ville Leskinen/PP1) 6:6 Trevor Gooch (54:42/Miha Zajc, Māris Bičevskis) 7:6 Miha Zajc (65:00/PS)