Der EC-KAC musste am Mittwoch im Rahmen der Thomas Koch Night seine dritte Heimniederlage der Saison hinnehmen, die Rotjacken unterlagen Salzburg mit 1:2 nach Verlängerung.

Nach einer stimmungsvollen Zeremonie zur Würdigung der Karriere von Thomas Koch starteten beide Teams sehr ambitioniert in die Begegnung, Tore fielen zunächst trotz guter Gelegenheiten auf beiden Seiten keine. Anders als im ersten Abschnitt war Salzburg im zweiten Durchgang das bessere Team, der erste Treffer gelang aber den Rotjacken, als Ganahl den Rebound nach einer Möglichkeit Maiers einkehrte. Im dritten Drittel glich der Titelverteidiger aus, Payerl schob den Abpraller eines abgefälschten Genoway-Schusses über die Linie. In der Verlängerung hatten die Roten Bullen das bessere Ende für sich: Murphy gewann hinter dem Kasten einen Zweikampf gegen Ganahl am Rande des Erlaubten und klopfte schließlich aus kurzer Distanz den tiefen Baltram-Querpass in die Maschen.

Drittel 1

Bereits nach 24 Sekunden kamen die Rotjacken zu ihrer ersten Top-Chance: Lukas Haudum stecke von links aus fein auf Raphael Herburger durch, der plötzlich alleine vor Atte Tolvanen auftauchte, die Scheibe aber nicht im Five Hole des Keepers unterbringen konnte (1.). Auf der Gegenseite bediente Troy Bourke vom rechten Flügel aus Mario Huber, der aus kurzer Distanz abzog und die Querlatte traf (1.). In der dritten Minute fand Fabian Hochegger mit seinem Zuspiel von links aus im Zentrum Marcel Witting, dessen Abschluss aber zu mittig auf den Salzburger Schlussmann kam. Im ersten Überzahlspiel der Partie zog Haudum vom hinteren Ende des linken Anspielkreises aus ab, Matt Fraser fälschte am Torraum noch gefährlich ab, der Puck zischte aber hauchdünn über die lange Kreuzecke (3.). Gegen Drittelmitte hatte Thomas Raffl den Pass in den Slot im Sinn, Finn van Ee wollte das Zuspiel unterbinden, das Spielgerät landete aber bei Ryan Murphy, der direkt übernahm, doch Sebastian Dahm war auf dem Posten (10.).

Auf der Gegenseite ließ Lukas Haudum im Slot für Thomas Vallant liegen, dessen Onetimer wurde gerade noch geblockt (11.). In der zwölften Minute brachte Nick Petersen den Pass durch die eigenen Beine auf Luka Gomboc, der im Slot Steven Strong bediente, aber der aufgerückte Verteidiger setzte den Puck knapp über die Querlatte. Ein zweites Powerplay für den EC-KAC blieb recht unspektakulär, die letzte nennenswerte Szene des Startdrittels ging auf das Konto der Gäste: Thomas Raffl versuchte es von links aus, Sebastian Dahm konnte die unangenehm kommende Scheibe mit dem Blocker abwehren, bevor Manuel Ganahl hinter dem Tor Tim Harnisch mit einem Cross Check in die Bande beförderte und den Bullen ihr erstes Überzahlspiel bescherte (18.). Dieses ließen sie aber ungenutzt, auch, weil die Klagenfurter gleich fünf Mal ihre Zone befreien konnten.

Drittel 2

Früh im Mittelabschnitt kam Raffl im hohen Slot völlig frei zum Schuss, setzte diesen aber zu hoch an (21.), dann blockte Fraser einen Lewington-Blueliner, die Scheibe landete bei Mario Huber im Zentrum, der aus der Drehung jedoch erfolglos blieb (22.). Nachdem Paul Huber nach Hochkofler-Zuspiel an Sebastian Dahm hängengeblieben war (24.), kamen die Bullen zu einer Chance im Konter: Thomas Raffl spielte von rechts aus in den Lauf von Lucas Thaler, der am Crease die Kelle hinhielt, jedoch lediglich die Maske von Sebastian Dahm traf (24.). Für die Rotjacken versuchte es in der 25. Minute Lukas Haudum per Wraparound, David Maier klopfte die Scheibe im weiteren Verlauf der Angriffssequenz von den linken Hashmarks aus über den Kasten. Bei numerischer Überlegenheit spielte Ryan Murphy an den rechten Anspielpunkt zu Drake Rymsha, der die kurze Ecke anvisierte, aber am rot-weißen Keeper scheiterte, wenig später hämmerte Murphy das Spielgerät von der blauen Linie aus an den Pfosten (28.). In der nächsten Offensivszene bediente Thaler aus dem Zentrum rechts Lewington, der von Dahm gestoppt wurde, der Salzburger kam gleich zwei Mal zum Nachschuss aus kurzer Distanz, aber der Torhüter der Rotjacken behielt die Oberhand (30.).

In der 32. Minute eröffnete sich den Mozartstädtern eine „Zwei-gegen-Eins“-Kontermöglichkeit über Florian Baltram, der links lange wartete, weil Tobias Sablattnig den Passweg zumachte, das Zuspiel auf Troy Bourke kam entsprechend spät, doch der Empfänger konnte den Puck nicht kontrollieren. Während einer angezeigten Strafe gegen Simeon Schwinger nahm Dennis Robertson einen Schuss von links aus, Marcel Witting war mit dem Block zur Stelle, bevor sich Fabian Hochegger in einen Murphy-Hammer von rechts aus warf (34.). Im folgenden Überzahlspiel testete Bourke den Rotjacken-Keeper vom linken Flügel aus, Dahm war mit dem Schoner zur Stelle und Wukovits gelang es nicht, den Nachschuss über die Linie zu drücken (36.). In der 39. Minute gingen die Klagenfurter schließlich in Führung: David Maier schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe und tankte sich sehenswert bis zum Kasten der Bullen durch, Atte Tolvanen parierte mit dem Schoner, aber Manuel Ganahl stand goldrichtig und drückte den Rebound über die Linie.

Drittel 3

Bereits nach wenigen absolvierten Sekunden im Schlussabschnitt bot sich den Gästen die Großchance auf den Ausgleich: Thomas Raffl bediente Lucas Thaler, der den Puck vom linken Flügel aus erneut an den Pfosten hämmerte (41.). Nachdem Sebastian Dahm einen verdeckten Handgelenksschuss von Mario Huber mit dem Blocker entschärft hatte (42.), spielte Nick Petersen an den rechten Faceoff-Kreis zu David Maier, der das Auge für Manuel Ganahl am Crease hatte, doch seine Deflection ging am Kasten vorbei (43.). Noch im gleichen Angriff spielte Petersen am Torraum und im Fallen quer, Luka Gomboc schob die Scheibe aus spitzem Winkel mit der Rückhand am Gehäuse vorbei. Bei einer Spielstärke von „Vier-gegen-Vier“ setzte sich Johannes Bischofberger mit Tempo zentral durch und nahm dann den Wristshot aus der Halbdistanz, den Tolvanen mit dem Blocker parieren konnte (45.). Kurz darauf zog Thomas Raffl von hinter dem Tor aus in den Slot und suchte den Abschluss aus der Drehung, Klagenfurts Schlussmann machte unten jedoch alles zu (46.). In der 47. Minute gelang den Salzburgern dann der Ausgleich: Chay Genoway traf mit seinem Schuss aus dem hohen Slot Drake Rymsha am Torraum, Adam Payerl reagierte als erster und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie.

Während einer angezeigten Strafe gegen die Bullen spielte Bischofberger von links aus für Sablattnig an der blauen Linie auf, dessen Schlagschuss rutsche Tolvanen durch, kullerte aber nur gegen den Pfosten (50.). Im darauffolgenden Powerplay wurde Lukas Haudum im Zentrum von Nick Petersen in Szene gesetzt, sein Onetimer landete im Catcher des Keepers (50.), der sich in der Folge neuerlich gegen Haudum (51.) und schließlich etwas glücklich mit der Schulter auch bei einem Jensen Aabo-Kracher von rechts aus auszeichnen konnte (52.). In der 56. Minute kamen die Rotjacken zu einer großen Gelegenheit: Lukas Haudum bediente Raphael Herburger, der für Niki Kraus im Slot aufspielte und dieser hämmerte das Spielgerät an die Unterkante der Querlatte, von wo aus es in das Spielfeld zurücksprang. In der Schlussphase konnte sich Bourke rechts an der Bande den Puck sichern und nahm dann im tiefen „Zwei-auf-Eins“ den Handgelenksschuss vom rechten Faceoff-Kreis aus, Sebastian Dahm war mit dem Blocker dran (59.) und hielt den rot-weißen Punktegewinn fest.

Verlängerung

In der fällig gewordenen Overtime ging die erste Torchance auf das Konto des Rekordmeisters: David Maier wartete hinter dem Kasten auf den heranstürmenden Nick Petersen, der Atte Tolvanen in der kurzen Ecke aber nicht bezwingen konnte (61.). Auf der Gegenseite blieb Manuel Ganahl nach einem Zweikampf am Rande des Erlaubten mit Ryan Murphy hinter dem eigenen Gehäuse liegen: Der Salzburger Verteidiger setzte sich in Richtung Tor ab und wurde dort von Florian Baltram bedient, vom langen Pfosten aus sendete er zur Entscheidung zu Gunsten des Titelverteidigers ein (62.). (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Ich finde, wir sind gut ins Spiel gestartet, leider konnten wir unsere beiden Powerplays nicht in Zählbares ummünzen. Dafür waren wir heute im Penalty Killing stark, das ist wichtig für uns. Salzburg hat dann im zweiten Abschnitt anders als im ersten Druck ausgeübt, wir fanden nicht wirklich eine Antwort darauf. Das waren wir in letzter Zeit nicht gewohnt, daran mussten wir uns erst anpassen. Im dritten Durchgang kamen wir wieder zu einigen Möglichkeiten, aber keinen weiteren Treffern. Insgesamt war das vermutlich nicht unsere beste Leistung, insbesondere wenn man nur die heurigen Heimspiele betrachtet. Aber es ist jetzt nicht ungewöhnlich und unerklärlich, dass man nicht an jedem Tag stark ist, wir werden Videoanalyse betreiben und dann am Freitag zurückschlagen.“

ICE Hockey League, 30. Runde
20. Dezember 2023 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.318 Zuschauer
ICE
EC-KAC
1
:
2
(0:0, 1:0, 0:1) n.V.
EC Salzburg
Schiedsrichter
Fichtner (AUT), Trilar (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Gomboc-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-van Ee-Bischofberger, Hochegger-Witting-Schwinger
Fehlende Spieler
Muršak, Hundertpfund (beide verletzt), Obersteiner (krank)
Torfolge
1:0 Manuel Ganahl (38:10/David Maier, Nick Petersen) 1:1 Adam Payerl (46:39/Drake Rymsha, Chay Genoway) 1:2 Ryan Murphy (61:47/Florian Baltram)