Aktuelles:
Die Graz99ers absolvierten bislang eine sehr durchwachsene Saison und laufen Gefahr, den Grunddurchgang zum dritten Mal in sieben Jahren auf dem letzten Platz zu beenden. Von ihren 35 ausgetragenen Begegnungen – zwei Partien wurden zu ihren Ungunsten strafverifiziert – konnten die Steirer nur sechs in regulärer Spielzeit gewinnen, in fünf weiteren Fällen setzten sie sich nach Verlängerung durch. Für den Klub aus der Murstadt ergibt sich damit aktuell ein Punkteschnitt von 0,86, was (nach der Drei-Punkte-Regel gerechnet) seinem niedrigsten Saisonwert seit der Spielzeit 2006/07 (0,66) entspricht. Vor allem gegen die Spitzenklubs in der Liga hatten die 99ers heuer bisher einen schweren Stand, von 45 möglichen Zählern in Duellen mit den Teams, die derzeit einen der fünf vordersten Tabellenplätze einnehmen, wanderten nur acht auf das Konto des Schlusslichts. Gründe für die prekäre Situation der Truppe von Head Coach Johan Pennerborn sind vordergründig die sehr bescheidene Heimspielbilanz mit nur 15 von potenziell 54 Punkten sowie die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive: 2,11 pro absolvierter Partie erzielte Treffer sind der niedrigste Wert sowohl im diesjährigen Vergleich aller 13 Teams als auch in der knapp 24-jährigen Erstligahistorie der Grazer.
Spieler im Fokus:
Als zuverlässigster Scorer im Team der 99ers erwies sich in den vergangenen Wochen der während der Länderspielpause im November verpflichtete Renārs Krastenbergs, der nach 19 Einsätzen bei 16 Zählern hält und der mit zwei Treffern wesentlichen Anteil am 3:2-Heimsieg nach Verlängerung gegen die Black Wings Linz am vergangenen Sonntag hatte. Der Lette entschied das Kärntner Derby am 4. Januar 2022 in der Overtime zu Gunsten seines damaligen Klubs, des EC VSV, davon abgesehen verbuchte er in sechs Karrierespielen gegen Klagenfurt jedoch keinen Punkt und ein -6-Rating. Erfolgreichster Torjäger der Grazer in der bisherigen Spielzeit war Anthony Salinitri, der mit 15 Saisontreffern aktuell den elften Rang in der Torschützenliste der win2day ICE Hockey League einnimmt. Der Italo-Kanadier, der schon im Vorjahr in Diensten Asiagos in Duellen mit dem EC-KAC eifrig Scorerpunkte sammelte, trat heuer sowohl in der ersten als auch der zweiten Begegnung der 99ers mit den Rotjacken als Torschütze in Erscheinung. Unter der durchwachsenen Performance seiner Mannschaft insgesamt leidet der Goalie der Steirer: Lars Volden spielt für sich betrachtet eine durchaus solide Saison, bei sieben seiner jüngsten zehn Einsätze verbuchte er eine Save Percentage von über 93 Prozent. Alle ihre elf bisherigen Saisonsiege gelangen den Grazern mit dem Norweger zwischen den Pfosten.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Die Graz99ers sind neben dem Rekordmeister, dem EC VSV und den Black Wings Linz einer von nur vier Klubs, die seit der Neugründung der Liga im Jahr 2000 durchgehend in der höchsten Spielklasse vertreten waren. Dementsprechend sind bereits recht viele Begegnungen mit dem EC-KAC in den Geschichtsbüchern verewigt: Von den insgesamt 145 direkten Konfrontationen konnten die Rotjacken 96 zu ihren Gunsten entscheiden, 49 Mal setzten sich die Steirer durch. Auch die Duelle in der jüngeren Vergangenheit erlebten am Ende meist rot-weißen Jubel, sieben der letzten acht Partien gingen an die Klagenfurter, Graz erzielte in diesem Zeitraum insgesamt nur zwölf Tore gegen den EC-KAC. Auf eigenem Eis setzte sich der Rekordmeister gegen die Steirer zuletzt vier Malin Folge durch, davor hatten sich die 99ers vier Siege in Serie in der Kärntner Landeshauptstadt geholt. In absoluten Zahlen erzielte Klagenfurt in Heimspielen seit der Liganeugründung (2000) nur gegen den EC Salzburg (291) mehr Tore als gegen Graz (279).
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und die Graz99ers bestritten ihr jeweils letztes Spiel vor Weihnachten gegeneinander: Am 22. Dezember setzten sich die von hunderten Fans begleiteten Rotjacken im Merkur Eisstadion mit 2:1 durch. Späte Treffer im ersten (Raphael Herburger) und zweiten Drittel (Johannes Bischofberger) lenkten die Partie in Richtung der Klagenfurter, den Steirern gelang in der Schlussminute durch Gustav Bouramman nur noch Ergebniskosmetik. Die Begegnung selbst wurde vom EC-KAC dominiert, wie 43 gegenüber 25 Torschüssen – davon 18 respektive sechs aus dem Slot – dokumentierten. Während das Powerplay in dieser Partie keine Rolle spielte, beide Teams blieben in jeweils sechs Überzahlminuten ohne Treffer, kamen die 99ers bei Even Strength sogar auf ein leichtes Plus hinsichtlich der Zeit mit Scheibenkontrolle (51,4 Prozent). Vorteile konnten sie daraus jedoch keine ziehen: Ihren 50 Puckbesitz-Sequenzen in der Angriffszone standen deren 63 der Klagenfurter gegenüber.
Spielbericht: „Rotjacken klettern auf Platz drei“ (kac.at, 22.12.2023)