Am Sonntag eröffnen die Rotjacken die Playoff-Viertelfinalserie gegen die Pioneers Vorarlberg auf eigenem Eis, kac.at stellt den Klub aus dem Westen Österreichs im Detail vor.

Aktuelles:

Die Pioneers Vorarlberg legten in ihrer zweiten Saison in der win2day ICE Hockey League eine massive Steigerung gegenüber ihrem Premierenjahr hin: Im Grunddurchgang konnten sie ihre Punkteanzahl (von 33 auf 65) nahezu verdoppeln, der zehnte Tabellenrang und die Pre-Playoff-Qualifikation wurde gegenüber dem ersten Verfolger mit satten 17 Zählern abgesichert. Begründet lag der veritable Fortschritt im Vergleich zur vergangenen Spielzeit insbesondere im deutlich verbesserten Output in der Offensive: Der Schnitt an erzielten Treffern pro Partie stieg um 66,3 Prozent, während jener an kassierten Gegentoren um moderate 14,7 Prozent sank. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte das Überzahlspiel, die Vorarlberger wiesen in der Regular Season die höchste Powerplay-Effizienz unter allen Klubs in der Liga auf, allerdings lag ihr diesbezüglicher Wert in Duellen mit dem EC-KAC (17,6 Prozent) um fast zehn Prozent unter jenem aus Begegnungen mit den übrigen elf Klubs (27,2 Prozent). Zuletzt präsentierten sich die Pioneers insgesamt in sehr guter Form: Auf sieben Siege in den finalen zehn Partien des Grunddurchgangs folgten zwei klare Erfolge über den HC Innsbruck in den Pre-Playoffs, das Team von Head Coach Dylan Stanley siegte am vergangenen Sonntag auswärts in Tirol mit 6:3 und am Dienstag zu Hause mit 5:2. Zum ersten Mal in der Geschichte von Österreichs höchster Spielklasse steht damit ein Klub in den Playoffs, der den Grunddurchgang nicht auf einem der ersten acht Tabellenplätze beendete.

Saisonbilanz gegen den EC-KAC:

Der EC-KAC konnte in der laufenden Saison in Duellen mit den Pioneers Vorarlberg zehn von zwölf möglichen Punkten auf sein Konto bringen, nur gegen Fehérvár AV19 und die Vienna Capitals (jeweils zwölf) fuhr der Grunddurchgangssieger mehr Zähler ein. Von den vier Begegnungen mit dem am weitesten westlich beheimateten Klub der Liga wurden jeweils zwei im Oktober und Januar ausgetragen: Auf einen 4:0-Heimsieg beim ersten ICE-Karriere-Shutout für Florian Vorauer am 13. Oktober folgte für die Rotjacken 16 Tage später eine 1:2-Auswärtsniederlage nach Penaltyschießen, bei der sich die Kärntner als zu ineffektiv in ihrer Chancenverwertung präsentierten. Am 12. Januar kam es in der Heidi Horten-Arena zu einem schier zügellosen Schlagabtausch mit insgesamt 37 Torschüssen aus dem Slot, aus dem der EC-KAC letztlich als 8:5-Sieger hervorging. Im neun Tage danach ausgetragenen finalen Saisonduell kam der Rekordmeister im vierten Anlauf seit dem Liga-Einstieg der Pioneers zu seinem ersten Regulation-Sieg in der Vorarlberghalle, den Schlüsselmoment beim hart erkämpften 4:2-Erfolg bildete das Shorthanded Goal von Johannes Bischofberger zum 3:2 in Minute 51. Insgesamt waren die vier Konfrontationen im Grunddurchgang von einem spielerischen Übergewicht von Rot-Weiß gekennzeichnet: 55,1 Prozent Puckbesitz bei Even Strength, gefüttert von einer 52,3 Prozent-Erfolgsquote am Faceoff-Punkt, manifestierten sich in insgesamt 158 gegenüber 106 Torschüssen für die Klagenfurter. Der EC-KAC verfügte bei gleicher Spieleranzahl über 44:21 Minuten an Scheibenkontrolle in der Offensivzone, während die Vorarlberger auf nur 28:13 Minuten kamen. Auffällig ist, dass in den vier direkten Duellen der beiden die Liga am Ende der Regular Season hinsichtlich der Effizienz im Powerplay anführenden Teams just das Überzahlspiel nur eine untergeordnete Rolle spielte, wie die Erfolgsquoten von 14,3 (EC-KAC) bzw. 17,6 Prozent (Pioneers Vorarlberg) belegen.

Die Bilanz aus den bislang vier Saisonduellen zwischen dem EC-KAC und den Pioneers VorarlbergDie Bilanz aus den bislang vier Saisonduellen zwischen dem EC-KAC und den Pioneers Vorarlberg
SPIELBERICHTE DER BISHERIGEN SAISONDUELLE

13.10.2023 | EC-KAC – Pioneers Vorarlberg 4:0
29.10.2023 | Pioneers Vorarlberg – EC KAC 2:1 n.P.
12.01.2024 | EC-KAC – Pioneers Vorarlberg 8:5
21.01.2024 | Pioneers Vorarlberg – EC-KAC 2:4

Playoff-Duelle mit dem EC-KAC:

Die Pioneers Vorarlberg stehen in ihrem zweiten Jahr in der win2day ICE Hockey League zum ersten Mal in den Playoffs, dementsprechend trafen sie in der Post Season bisher noch nie auf den EC-KAC. Gegen in der Montfortstadt beheimatete Klubs traten die Klagenfurter in der KO-Phase der Meisterschaft bislang sieben Mal an: Im Viertelfinale 2003 bezwangen sie trotz fehlendem Heimrecht den EC Feldkirch im „Best-of-Five“-Duell glatt mit 3:0, Goalie Andrew Verner bestritt dabei seine ersten drei von insgesamt 179 Karrierespielen für den EC-KAC und parierte im Verlauf der drei Partien 81 von 82 Schüssen der Vorarlberger.

Wesentlich umfassender gestaltete sich die Historie an Playoff-Konfrontationen zwischen dem Rekordmeister und der Ende der 1990er-Jahre verblichenen VEU Feldkirch: Die beiden Klubs trafen zwischen 1986 und 1998 insgesamt sechs Mal in der Post Season aufeinander, vier Mal davon (1986, 1996, 1997 und 1998) im Finale. In der “Best-of-Three“-Endspielserie 1986 setzte sich Rot-Weiß mit 2:0 Siegen und 17:6 Toren klar durch und fixierte den zweiten von insgesamt vier Meistertiteln unter der Regie von Head Coach William Gilligan. Im Folgejahr duellierte man sich bereits im Halbfinale, nun im Format „Best-of-Five“, wieder gewannen die Klagenfurter sämtliche (drei) ausgetragenen Partien. Das Blatt wendete sich in der folgenden Dekade: Im Semifinale 1990 setzte sich die VEU am Weg zu ihrem vierten Championat der Klubgeschichte mit 3:1 in Siegen durch, wobei die Feldkircher in Spiel vier in Klagenfurt von Richard Nasheim fast im Alleingang in die Endspielserie geschossen wurden, der Kandier erzielte beim 5:3-Erfolg in der damaligen Stadthalle vier Treffer. Zwischen 1996 und 1998 kam es in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten zum finalen Duell um den Titel, jeweils setzten sich die Vorarlberger durch. Sowohl im März 1996 als auch zwölf Monate später holte sich die VEU die Meisterschaft mit Siegen auf Klagenfurter Eis. Im März 1998 fixierten die Montfortstädter das Championat vor eigenem Publikum, gut zwei Monate nach dem Triumph in der European Hockey League sicherte sich die VEU Feldkirch ihren neunten und letzten nationalen Meistertitel. Die Finalserie 1998 war die bislang letzte „Best-of-Seven“-Serie, die ein Vorarlberger Klub in Österreichs höchster Spielklasse für sich entscheiden konnte. Von den insgesamt 24 Playoff-Spielen zwischen dem EC-KAC und der VEU Feldkirch gingen zehn an die Kärntner, die erfolgreichsten Torschützen beider Klubs in diesen Begegnungen waren Thomas Cijan (KAC) mit 13 sowie Richard Nasheim (VEU) mit 20 Treffern.