Mit einem 5:2-Auswärtssieg beim EC Salzburg, dem ersten rot-weißen Erfolg im Volksgarten nach zuvor sechs Niederlagen am Stück, glich der EC-KAC am Sonntagabend in der Finalserie zum 1:1 aus.

Salzburgs frühen Torerfolg im Powerplay – Bourke fälschte aus kurzer Distanz mit dem Schlittschuh in die Maschen ab – konnte Klagenfurt noch vor der ersten Pause egalisieren, als Petersen eine feine Einzelaktion mit einem Treffer krönte. Die Haudum-Deflection eines Herburger-Passes brachte im zweiten Durchgang die erstmalige KAC-Führung in der Finalserie, Postma, von Haudum ideal bedient, baute diese weiter aus. Im dritten Abschnitt schrieb der überragende Haudum im Powerplay an, ebenfalls bei numerischem Vorteil stellte Muršak aus spitzem Winkel die Weichen endgültig auf Sieg für Rot-Weiß. In der Schlussphase gelang auch den Red Bulls noch ein zweiter Überzahltreffer in dieser Begegnung, Kapitän Raffl kehrte am langen Pfosten ein und stellte damit den 2:5-Endstand aus Sicht des Titelverteidigers her. Nach zwei Auswärtserfolgen zum Auftakt steht es in der Finalserie 1:1, Spiel drei folgt am Dienstag in Klagenfurt.

Drittel 1

Die erste Offensivszene der Partie leitete Paul Stapelfeldt ein, der von der linken Seite der blauen Linie aus einen Schlagschuss anbrachte, den Sebastian Dahm prallen lassen musste, Drake Rymsha hatte vor dem Crease beste Aussichten auf den Rebound, wurde aber von Thomas Vallant zu Fall gebracht, was den Roten Bullen das erste Powerplay des Abends einbrachte (2.). Dieses konvertierten die Gastgeber sogleich in den ersten Treffer: Nicolai Meyer scheiterte von links aus, den Abpraller wischte an den Hashmarks Peter Hochkofler aus der Drehung vor den Kasten und vom Schlittschuh von Troy Bourke aus sprang der Puck über die Linie (3.). Auf der Gegenseite war Atte Tolvanen bei einem Ganahl-Schuss von links aus, bei dem Muršak den Screen gestellt hatte, in der kurzen Ecke präsent (5.). Dem Vorarlberger sprang im nächsten Shift in ähnlicher Position ein Diagonalzuspiel des Slowenen vom Blatt (8.), als Lukas Haudum einen Salzburger-Aufbaupass abfing und aus halbrechter Position im hohen Slot abzog, war Benjamin Nissner mit dem Block zur Stelle (10.).

Steven Strong stürmte von der eigenen Zone bis an die Grundlinie nach vorne und steckte die Scheibe zur kurzen Stange durch, wo Niki Kraus, von zwei Gegenspielern bedrängt, zu wenig Richtung auf seinen Abschluss bekam (13.). Auf Seiten der Roten Bullen schloss nach einer Querpass-Kombination innerhalb der blauen Linie Dennis Robertson aus dem linken Faceoff-Kreis aus ab, der Puck segelte an der langen Ecke vorbei (15.). Danach gelang dem EC-KAC der Ausgleichstreffer: Nach Doppelpass mit Manuel Ganahl in der neutralen Zone zog Nick Petersen über halbrechts zum Tor und brachte, obwohl von drei Gegenspielern umringt, einen Abschluss an, die Scheibe sprang Tolvanen auf die Schulter und plumpste dann hinter ihm über die Linie (17.). Wenig später folgte das erste Überzahlspiel für die Klagenfurter, in dem Haudum und Fraser den Kasten verfehlten und ein Postma-Onetimer von Baltram geblockt wurde (jeweils 18.).

Drittel 2

Die Red Bulls nahmen 97 Powerplay-Sekunden mit in den zweiten Durchgang, die vom EC-KAC mit fünf Clearings aber famos überstanden wurden. Gefährlich wurde es, als Lucas Thaler im linken Rückraum seinen Gegenspieler stehenließ und diagonal zum Tor zog, im Abschluss jedoch erfolglos blieb (24.). Postwendend ging Rot-Weiß erstmals in der Finalserie in Führung: Raphael Herburger brachte vom rechten Flügel aus einen scharfen Querpass an den Torraum an, dorthin hatte sich Lukas Haudum abgesetzt, der vor Murphy mit seiner Schlägerschaufel in die Maschen ablenken konnte (24.). Nur Sekunden später profitierte Benjamin Nissner von einem Klagenfurter Fehlpass in der eigenen Zone, er kam frei im halbrechten Slot zum Wristshot, den er jedoch knapp über die Querlatte setzte (25.). Steven Strong schoss vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus, Tolvanen gab den Rebound her, parierte den zweiten Versuch von Kraus aus der Drehung dann aber stark mit dem Blocker (28.). Im dritten Salzburg-Powerplay der Partie wurde eine scharfe Schneider-Direktabnahme am Gehäuse vorbei abgelenkt (30.), weil Herburger gegen den vor dem Tor steil angespielten Meyer die Notbremse ziehen musste, kamen die Hausherren sogar zu einer kurzzeitigen „Fünf-gegen-Drei“-Sequenz.

Dort zog Mario Huber mit einem scharfen Schlenzer aus dem Bereich der rechten Hashmarks aus ab, Sebastian Dahm wehrte mit der Schulter sehenswert ab (30.). Der EC-KAC konnte seinen Vorsprung in der Folge weiter ausbauen: Lukas Haudum driftete vom hohen Slot nach links, zog damit zwei Gegenspieler auf sich, sodass sich der direkte Weg zur rechten Stange für Paul Postma ergab, der nach feinem Diagonalpass des Oberösterreichers schließlich auch problemlos einschießen konnte (33.). Die Rotjacken blieben am Drücker, einen Rebound nach sattem Petersen-Onetimer brachte Jan Muršak allerdings in zwei Versuchen aus kürzester Distanz nicht am stabil stehenden Salzburg-Schlussmann vorbei (34.). Als Manuel Ganahl aus der rechten Rundung Nick Petersen frei im Zentrum fand, hatte Atte Tolvanen die Unterstützung seiner Vorderleute, die den Schlenzer des Kanadiers noch abfälschen konnten (35.). Bei einem “Drei-gegen-Zwei“-Vorstoß der Mozartstädter steckte Paul Huber steil auf Benjamin Nissner durch, dieser verzog an der kurzen Ecke, der Passgeber kassierte aber einen späten Check von Jan Muršak, der zunächst mit fünf, nach Video-Review aber doch mit lediglich zwei Minuten sanktioniert wurde (39.). Das KAC-Unterzahlspiel funktionierte mit fünf Zonenbefreiungen neuerlich sehr gut, Dahm mit dem Blocker und Jensen Aabo mit dem Block (jeweils 40.) verhinderten Salzburgs Anschlusstreffer.

Drittel 3

Auch im dritten Durchgang hatte der Titelverteidiger zunächst mehr Offensive im Angebot: Ein gefährlicher Snapshot von Peter Schneider aus halblinker Position im Slot wurde noch knapp neben den Kasten abgefälscht (41.). Das Momentum wechselte im zweiten rot-weißen Powerplay des Abends jedoch wieder zu den Klagenfurtern: Der Abpraller nach einem Unterweger-Onetimer fand zunächst noch keinen Abnehmer am Torraum (42.), dann schlugen die Rotjacken aber zu. Muršak passte im Rückraum quer durch die Box und Haudum platzierte seinen Handgelenksschuss von rechts aus halbhoch in der langen Ecke (44.). Als Nicolai Meyer durch das Zentrum kreuzte und mit der Backhand Drake Rymsha bediente, bekam dieser zu wenig Druck auf den Puck, der Däne versuchte es im gleichen Angriff aus halbrechter Position selbst, sah seinen Schlagschuss jedoch nur an der Stange in der kurzen Ecke detonieren (jeweils 45.). Nachdem ein verdeckter Wukovits-Schlenzer an das Außengestänge abgefälscht worden war, räumte Benjamin Nissner vor der KAC-Bank Marcel Witting ab, für den Salzburg-Stürmer war die Partie damit vorzeitig beendet (48.). Gleich in der ersten der fünf Überzahlminuten erzielten die Rotjacken ihren fünften Treffer: Lukas Haudum fing die Scheibe innerhalb der blauen Linie ab und setzte rechts in der Tiefe Nick Petersen in Szene.

Der Kanadier spielte quer auf Jan Muršak, der auf der linken Seite und in bereits recht spitzem Winkel noch verzögerte, auf den Hechtsprung Tolvanens wartete und dann scharf einsendete (49.). Im weiteren Verlauf des Powerplays spielten sich die Klagenfurter noch einige Halbchancen heraus, die jedoch allesamt nicht zu weiteren Torerfolgen führten. Die beste Gelegenheit dieser Phase fand neuerlich Muršak vor, der nun jedoch von den linken Hashmarks aus den Kasten verfehlte (54.). Die Red Bulls kamen danach zu ihrem sechsten Überzahlspiel der Partie, in dem ein Schneider-Onetimer nur im Außennetz landete, ehe Sebastian Dahm bei einem tiefen „Drei-gegen-Eins“ der Gastgeber Drake Rymsha aus kurzer Distanz brillant mit der Fanghand verneinte (jeweils 56.). Auch gegen Mario Huber konnte sich der KAC-Goalie auszeichnen, im fast unmittelbar anschließenden nächsten Powerplay für die Bullen musste er jedoch hinter sich greifen: Florian Baltram passte aus dem rechten Faceoff-Kreis scharf vor das Tor, vom Schlittschuh Unterwegers wurde der Puck zum am langen Pfosten lauernden Thomas Raffl abgelenkt, der trocken einkehrte (57.). In der Schlussminute kam der EC-KAC bei numerischem Vorteil noch zu einer großen Möglichkeit, Atte Tolvanen parierte die Petersen-Verlängerung eines Muršak-Diagonalpasses aber stark mit der Fanghand (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Das war zu Beginn heute kein einfaches Spiel, Salzburg war sofort in der Begegnung und nutzte auch gleich sein erstes Powerplay. Wir haben dann aber gut reagiert, unseren Rhythmus gefunden und nach dem Ausgleich ein starkes zweites Drittel gezeigt. Im dritten Abschnitt gab es auf beiden Seiten unzählige Strafen, da kam kein geordnetes Spiel mehr zu Stande. Positiv ist, dass wir trotz der sukzessive ausgebauten Führung weitestgehend auf unserem Weg geblieben sind. Unser erster Sieg in dieser Serie ist eingefahren, aber wir müssen uns schon jetzt in Richtung Spiel drei am Dienstag orientieren, denn diese Duelle sind sehr eng, beiden Mannschaften steht nur sehr wenig Raum zur Entfaltung zur Verfügung. Salzburg ist ein erfahrenes Team, das in den letzten Jahren enorm viel Erfolg hatte, wir müssen also für eine Antwort gewappnet und auf eine weitere kämpferisch geführte Partie eingestellt sein.“

ICE Hockey League, Finale, 2. Spieltag
07. April 2024 / 17:30 Uhr
Eisarena, Salzburg, AUT, 3.400 Zuschauer
ICE
EC Salzburg
2
:
5
(1:1, 0:2, 1:2)
EC-KAC
Schiedsrichter
Piragić (AUT), Smetana (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Vallant, Preiml Petersen-Muršak-Ganahl, Fraser-van Ee-Bischofberger, Haudum-Herburger-Kraus, Schwinger-Obersteiner-Witting, Hochegger
Fehlende Spieler
Sablattnig (verletzt), Hundertpfund (angeschlagen)
Torfolge
1:0 Troy Bourke (02:45/Peter Hochkofler, Nicolai Meyer/PP1) 1:1 Nick Petersen (16:32/Manuel Ganahl) 1:2 Lukas Haudum (23:26/Raphael Herburger, Clemens Unterweger) 1:3 Paul Postma (32:10/Lukas Haudum) 1:4 Lukas Haudum (43:08/Jan Muršak, Matt Fraser/PP1) 1:5 Jan Muršak (48:14/Nick Petersen, Lukas Haudum/PP1) 2:5 Thomas Raffl (56:51/Florian Baltram, Peter Schneider/PP1)