Die Rotjacken fuhren am Freitagabend im vierten Ligaspiel in Folge einen 3:2-Erfolg ein, die Auswärtspartie bei den Vienna Capitals, atmosphärisch toll umrahmt von hunderten KAC-Fans aus Bundeshauptstadt, mündete in drei weiteren rot-weißen Zählern.

Die erste Hälfte des Startdrittels verlief weitestgehend frei von guten Einschussgelegenheiten, Clemens Unterweger (4.) und Jan Muršak (5.) scheiterten mit Abschlüssen an Goalie Evan Cowley, ein erstes Powerplay für den EC-KAC blieb ungefährlich. Als Carter Souch auf Seiten der Capitals über rechts den Weg um den Kasten antrat, dann aber überraschend mit der Rückhand querlegte, erreichte vor dem halbleeren Tor kein Mitspieler den Puck (10.). In einem ersten Penalty Killing verteidigten sich die Rotjacken mit drei Clearings zunächst gut, zogen dann aber eine weitere Strafe, sodass Wien 63 Sekunden lang „Fünf-gegen-Drei“ spielte. Mitch Hults scheiterte aus halbrechter Position an Sebastian Dahm, der auch den am Torraum an den Rebound gekommenen Zane Franklin verneinte (14.), einen Vey-Schusspass verpasste Souch vor dem linken Pfosten und – dann wieder bei einfacher numerischer Überlegenheit – einen neuerlichen Hults-Schuss aus dem Zentrum blockte Jesper Jensen Aabo stark (jeweils 15.). Der dänische Verteidiger hatte dann auch seine Finger im Spiel, als Klagenfurt wieder die volle Mannstärke erreicht hatte: Sein Blueliner von halbrechts detonierte an Cowleys Pad, Finn van Ee drehte sich am Crease mit dem Puck auf der Vorhand aus und schob ihn zwischen Schoner und Stange zur KAC-Führung über die Linie (16.). Die Rotjacken blieben am Drücker, Raphael Herburger spielte vor dem Torraum quer, doch Thomas Hundertpfund hatte bei seinem aufgeknieten Onetimer an der langen Stange keinen günstigen Winkel mehr (17.). Sebastian Dahm ließ sich von einem Bourque-Backhander aus der Nahdistanz nicht überraschen (20.).

 

In einem zum Großteil in den zweiten Durchgang mitgenommenen Powerplay kam der Hauptstadt-Klub zu drei Gelegenheiten, bei den ersten beiden blockte Thimo Nickl gegen Vey jeweils stark (21.), bei einer Lanzinger-Direktabnahme von zwischen den Hashmarks aus wehrte Dahm mit der Pad-Spitze ab (22.). Beim EC-KAC kam in einem tiefen „Drei-auf-Eins“ der finale Querpass nicht an (24.), bei numerischem Vorteil fand Thomas Hundertpfund aus spitzem Winkel nur das Außennetz (25.). Als Wien die Vollzähigkeit erreichte, war ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter im Gange, den Verteidiger Cole Hults vom linken Anspielpunkt aus selbst erfolgreich abschloss, sein Flachschuss erwischte Sebastian Dahm zwischen den Beinen (27.). Im vierten Caps-Powerplay der Partie lag die erstmalige Führung für die Gastgeber in der Luft, den Schuss des am Torraum freien Franklin lenkte der KAC-Goalie aber noch in extremis an die Stange ab (29.). Die Rotjacken kamen wenig später zu einem weiteren Odd Man Rush, den Mario Kempe nach Doppelpass mit Thomas Hundertpfund mit dem Tor zum 2:1 krönte, sein Vorhand-Schuss tief aus dem rechten Faceoff-Kreis schlug in der kurzen Ecke ein (31.). Als Linden Vey über links diagonal zum Kasten glitt, setzte er seinen Versuch nur hauchdünn an der langen Kreuzecke vorbei (32.), der von Theirich im Slot völlig ungedeckt inszenierte Lorenz Lindner verfehlte das Gehäuse. So konnte sich Klagenfurt erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen: Nick Petersen tippte an der eigenen blauen Linie mit der Rückhand in den Lauf von Mathias From, der beim „Zwei-gegen-Eins“-Gegenstoß seinen Mitspieler ignorierte und den Puck vom linken Flügel aus selbst flach in die lange Ecke setzte (37.).

 

Früh im dritten Drittel wurde ein Souch-Drehschuss aus dem Zentrum geblockt, auf der Gegenseite spitzelte Dominic Hackl in höchster Not den Nickl-Querpass auf Kempe im „Zwei-gegen-Eins“ weg (jeweils 41.). Einen zu kurzen Befreiungsschlag entlang der Bande von Jesper Jensen Aabo nahm dann Simon Bourque auf, er driftete von rechts in den hohen Slot und platzierte seinen scharfen Wristshot unter Dahms Catcher zum 2:3-Anschlusstreffer in die Maschen (44.). Die folgenden zehn bis zwölf Minuten wurden von den Rotjacken spielerisch im großen Stil dominiert, allerdings vermochten die Klagenfurter auch beste Gelegenheiten nicht in den Zwischenstand beruhigender machende Tore umzumünzen: Thomas Hundertpfund blieb beim Nachstochern nach Thimo Nickls Blueliner an Cowley hängen (45.), als Finn van Ee den Puck von hinter dem Kasten an den Torraum tippte, übernahm David Waschnig direkt, traf aber nur die Querlatte (49.). Mathias From wurde bei einem Solo-Antritt (ungeahndet) von hinten mit dem hohen Stock bearbeitet (50.), Jordan Murray schob den Puck aus der Mitte in den rechten Anspielkreis, von wo aus Thomas Hundertpfund nur den Block fand (53.). Ein Petersen-Querpass von der linken Seite der Grundlinie aus, abgegeben mit der Rückhand, erreichte am langen Pfosten Nickl, der die Scheibe jedoch nicht im halbleeren Tor unterbrachte (53.). So kamen die Vienna Capitals in der Schlussphase und mit sechs Feldspielern stürmend dem Ausgleichstreffer noch sehr nahe: Nach Kurzpass von Carter Souch traf Zane Franklin von den linken Hashmarks aus nur die linke Stange (58.), danach brachten die Klagenfurter die drei Punkte ins Trockene: Sie feierten ihren vierten 3:2-Sieg in der Liga hintereinander und fügten Wien die saisonübergreifend zehnte Niederlage am Stück in direkten Duellen zu.

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir hatten einen guten Start, wenn man berücksichtigt, dass wir seit Dienstag auf Reisen sind und da die Beine sehr schwer sein können. Die Energie war da, auch die Unterzahl-Situationen haben wir gut gelöst. Als wir recht früh im dritten Abschnitt den zweiten Gegentreffer kassiert haben und das Spiel damit wieder offen war, haben wir eine sehr gute Reaktion gezeigt, da war viel Kampfgeist zu sehen. Insgesamt hatten wir hohe Puckbesitz-Anteile in der Offensivzone, Wien ist aber eine Mannschaft, die nie aufgibt und daher blieb es bis zum Ende knapp. Insofern bin ich mit den drei Punkten heute sehr zufrieden.“

ICE Hockey League, 11. Runde
17. Oktober 2025 / 19:15 Uhr
Steffl Arena, Wien, AUT, 6.020 Zuschauer
ICE
Vienna Capitals
2
:
3
(0:1, 1:2, 1:0)
EC-KAC
Schiedsrichter
Groznik (SLO), M.Nikolić (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Sablattnig, Unterweger-Nickl, Murray-Preiml, Simovic From-Muršak-Petersen, Kempe-Hundertpfund-Herburger, Schwinger-van Ee-Schwinger, Waschnig-Obersteiner-Dobrovolny, Lam
Fehlende Spieler
Maier, Gomboc, Hochegger (alle verletzt)
Torfolge
0:1 Finn van Ee (15:46/Jesper Jensen Aabo, Matt Fraser) 1:1 Cole Hults (26:19/Linden Vey) 1:2 Mario Kempe (30:20/Thomas Hundertpfund, Jordan Murray) 1:3 Mathias From (36:58/Nick Petersen, Jesper Jensen Aabo) 2:3 Simon Bourque (43:51)