Der EC-KAC hat das erste Kärntner Derby der Saison am Freitagabend klar für sich entschieden: Die Rotjacken setzten sich in Villach mit 4:0 durch und verbesserten sich in der Tabelle wieder um einen Rang.

Der EC-KAC erwischte in dieser Partie einen Auftakt nach Maß: Kurz nach einer schadlos überstandenen ersten Unterzahlsituation beförderte Manuel Geier einen Rebound zur frühen Führung über die Linie (3.). Die Klagenfurter verteidigten sich in der Folge sehr gut, hielten die statistisch beste Offensivmannschaft der Liga meist auf den Außenpositionen und ließen den EC VSV auch in seinen Powerplays kaum zu gefährlichen Chancen kommen. Im zweiten Durchgang schnürte Manuel Geier nach feinem Tičar-Zuspiel beim tiefen „Zwei-gegen-Eins“ seinen Doppelpack (23.), Johannes Bischofberger erhöhte nach einem mustergültig vorgetragenen Doppelpass mit Lukas Haudum im Konter noch vor der zweiten Pause auf 3:0 aus Klagenfurter Sicht (36.). Im dritten Durchgang verteidigten die Rotjacken vor allem das Shutout ihres überragenden Goalies Sebastian Dahm, einen Treffer schenkten sie den KAC-Fans vor den TV-Schirmen aber noch: Bei einem erneuten „Zwei-auf-Eins“ zog Manuel Ganahl nach innen und tunnelte Andreas Bernard mit der Rückhand zum 4:0-Endstand (45.).

Drittel 1

In einem frühen Powerplay für Villach – Martin Schumnig musste nach nur 37 Sekunden auf die Strafbank – verteidigten sich die Rotjacken mit fünf Clearings gut, die einzige Einschussgelegenheit fand Benjamin Lanzinger vor, dessen Wristshot von rechts von Sebastian Dahm mit dem Beinschoner pariert werden konnte (1.). Fast unmittelbar nach Erreichen der Vollzähligkeit ging der EC-KAC in Führung: Manuel Geier fing den Puck im hohen Slot ab, ließ für Lukas Haudum liegen, der sofort per Schlenzer abzog, Bernard konnte halten, aber der Vorbereiter, der sich unterdessen an den Torraum abgesetzt hatte, kehrte den Abpraller ein (3.). In ihrem ersten Überzahlspiel kamen die Klagenfurter kaum in die Formation, besser lief dann ein wenig später folgendes zweites: Lukas Haudum legte auf Linkaußen zu Matt Fraser ab, der umgehend an den Crease retournierte, wo Haudum jedoch über den Puck wischte (7.).

Bei einem Strong-Schlenzer hatte Goalie Bernard freie Sicht und damit den Catcher in Position, als Rok Tičar von halblinks abzog, zischte der Puck nur knapp am langen Pfosten vorbei (jeweils 9.). Nachdem Johannes Bischofberger einen 40-Meter-Sprint hingelegt hatte, wurde er am Rückhandabschluss noch so gestört, dass der Keeper halten konnte (10.). Villachs beste Gelegenheit im Startdrittel erarbeitete sich Renārs Krastenbergs selbst: Von der neutralen Zone aus zog er über die linke Seite bis an den Torraum, brachte auch noch den Backhander an, Dahm machte unten jedoch alles zu (11.). Nach einem zweiten sehr gut verteidigten Unterzahlspiel der Rotjacken (vier Befreiungen) flachte die Begegnung zusehends ab, es ergaben sich kaum Offensivszenen. Die letzte vor der ersten Pause war ein blau-weißer „Drei-gegen-Zwei“-Angriff, bei dem Scott Kosmachuk um Zentrum aber über die Scheibe wischte (19.).

Drittel 2

Die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte der EC VSV: Alexander Rauchenwald kam von Marco Richter bedient aus der rechten Rundung bis an die Hashmarks, verfehlte dann jedoch den Kasten (22.). Im direkten Gegenzug verdoppelte Klagenfurt seinen Vorsprung: Ein von Ganahl verlängerter Maier-Steilpass über die Bande ermöglichte ein tiefes „Zwei-gegen-Eins“, Rok Tičar verzögerte auf der linken Seite, spielte dann ideal auf Manuel Geier quer, der vom rechten Faceoff-Kreis aus direkt in die kurze Ecke einsendete und damit seinen Doppelpack schnürte (23.). Ein Kastenbergs-Bandencheck beendete dann sowohl für den Letten selbst (Spieldauer-Disziplinarstrafe) als auch für den getroffenen David Maier die Partie vorzeitig (24.), das folgende fünfminütige Überzahlspiel vermochten die Rotjacken jedoch nur beschränkt produktiv zu nutzen. Die beste Gelegenheit dieser Phase hatten sogar die Adler, Dahm war bei Richters Rückhandabschluss aber auf dem Posten (27.).

Nachdem ein Tavželj-Versuch in der Offensive geblockt worden war, fuhr Villach einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter, Chris Collins ignorierte jedoch den mitgelaufenen Anton Karlsson und schloss selbst ab, setzte den Puck aber über den Kasten (32.). Als Jamie Fraser am rechten Faceoff-Kreis freie Bahn hatte, deutete er den Schuss an und spielte dann an den langen Pfosten, wo Felix Maxa über die Scheibe wischte (33.). Auch Treffer Nummer drei der Partie ging auf das Konto des EC-KAC: Nach einem geblockten Schuss enteilte Johannes Bischofberger, in der Angriffszone legte er mit der Rückhand auf Lukas Haudum quer, der den Puck ideal retournierte, sodass Bischofberger letztlich ins halbleere Tor einschießen konnte (36.). In einem späten VSV-Powerplay im zweiten Abschnitt wurde insbesondere Joel Broda höchst gefährlich: Er scheiterte jedoch mit zwei Onetimern von rechts an Sebastian Dahm (39., 40.), ein dritter Versuch, ein Schlenzer nach Rebound, wurde von Steven Strong gut geblockt (39.).

Drittel 3

Ein in den Schlussabschnitt mitgenommenes Unterzahlspiel überstanden die Rotjacken unbeschadet, gleich danach schrammten sie nur hauchdünn an ihrem vierten Treffer vorbei: Manuel Ganahl drehte sich an der rechten Halfwall nach innen, schlenzte flach und scharf aufs Tor, Thomas Hundertpfund fälschte im Zentrum gut ab, doch der Puck landete mittig auf dem rechten Torpfosten (41.). Danach klärten die Klagenfurter bei einem weiteren Unterzahlspiel vier Mal die Zone, als sie wieder zu fünft am Eis standen, erzielten sie Tor Nummer vier: Im „Zwei-gegen-Eins“ zog Manuel Ganahl vom linken Flügel nach innen und schob den Puck mit der Rückhand durch Bernards Beine (45.). Es folgte das nächste VSV-Powerplay, in dem Benjamin Lanzinger zwei Mal von zwischen den Hashmarks aus an Sebastian Dahm scheiterte (jeweils 47.).

Nach einem der wenigen Turnover der Rotjacken in der eigenen Zone in dieser Partie kam Nico Brunner am Torraum zum Abschluss, er wurde dabei aber noch so gestört, dass er keinen zielgerichteten Schuss anbringen konnte (49.). Einen Fraser-Fernschuss von links musste der KAC-Goalie prallen lassen, Chris Collins kam in der Nahdistanz an den Rebound und schob diesen aufs halbleere Gehäuse, Dahm hatte sich aber bereits in die Schusslinie gelegt und blockierte (53.). Als Scott Kosmachuk über die linke Seite bis an die Hashmarks nach innen zog, wurde sein Schlenzer noch über den Kasten abgefälscht (54.). Die letzten beiden Gelegenheiten der Partie gehörten den Rotjacken, beide ergaben sich bei numerischem Vorteil: Matt Fraser verlängerte einen Koch-Schlenzer knapp am Pfosten vorbei (56.) und bei Manuel Geiers Deflection eines Hundertpfund-Schusses von rechts machte sich Andreas Bernard breit und verhinderte so den Hattrick des routinierten KAC-Angreifers (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir waren heute – wie man so schön sagt – bereit. Bereit im Kopf und ausgestattet mit frischen, belastbaren Beinen. Da haben wir aus dem Spiel gegen Ljubljana am Dienstag gelernt. Auch die taktische Herangehensweise, die wir heute am Vormittag noch angepasst haben, hat sich bewährt. Unsere Mannschaft ist mit viel Hingabe zur Tat geschritten und hat sehr viel Disziplin hinsichtlich der Umsetzung unseres Systems aufgebracht. Insgesamt war das eine sehr gute Vorstellung von allen Spielern und in vielen Bereichen, einzig unser Powerplay funktioniert derzeit nicht so, wie wir uns das vorstellen, aber letztlich waren wir heute darauf auch nicht angewiesen. Ich könnte heute nicht stolzer auf unser Team und die Art und Weise sein, wie es diese Aufgabe gelöst hat.“

bet-at-home ICE Hockey League, 26. Spieltag
10.12.2021 / 19.30 Uhr
EC VSV – EC-KAC 0:4 (0:1,0:2,0:1)
Stadthalle Villach, keine Zuschauer
Schiedsrichter: Piragić (CRO), Trilar (SLO)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Vorauer) | Strong-Schumnig, Maier-Vallant, Unterweger-Würschl, Tavželj | Kraus-Koch-Fraser, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Haudum-Tičar-M.Geier, S.Geier-Obersteiner-Hochegger, M.Witting

Es fehlten:
Postma, Petersen, Sticha, S.Witting (alle verletzt), Holzer Steffler (beide Conditioning Future Team)

Torfolge:
0:1 Manuel Geier (02:52/Rok Tičar, Lukas Haudum)
0:2 Manuel Geier (22:00/Rok Tičar, Manuel Ganahl)
0:3 Johannes Bischofberger (35:03/Lukas Haudum)
0:4 Manuel Ganahl (44:13/Johannes Bischofberger, Clemens Unterweger)