Der EC-KAC punktete am Mittwoch zum neunten Mal im Verlauf der letzten zehn Partien, die Rotjacken kamen im letzten Auswärtsspiel des Kalenderjahres zu einem deutlichen 6:1-Erfolg in Ljubljana.

Nach einer zerfahrenen Anfangsphase beider Teams gingen die Rotjacken zur Hälfte des Startdrittels in Führung, als Hundertpfund einen feinen Diagonalpass von Kraus aus kurzer Distanz volley in die Maschen klopfte. Eine Direktabnahme Tičars von rechts aus im Powerplay ließ den Vorsprung für den EC-KAC im zweiten Durchgang anwachsen, der Anschlusstreffer von Simšič aus kurzer Distanz wieder schrumpfen. Mit zwei Torerolgen vor der zweiten Pause – Lessio knallte einen Rebound aus dem Slot in die Maschen, Bukarts verwertete ein Solo über links im Nachsetzen – stellte Klagenfurt die Weichen bereits auf Sieg. Im dritten Durchgang legte der Rekordmeister noch zwei Verteidiger-Tore drauf: Postma sendete von rechts aus in die kurze Kreuzecke ein und Unterweger pfefferte (neuerlich im Powerplay) einen satten Schlagschuss aus dem hohen Slot zum 6:1-Endstand aus KAC-Sicht in die Maschen.

Drittel 1

In einer in den Anfangsminuten eher zerfahrenen Partie holte Marcel Witting das erste Powerplay für die Rotjacken heraus, in diesem wurden die Klagenfurter jedoch nur bedingt gefährlich: Die beste Gelegenheit war eine Direktabnahme von Manuel Ganahl aus recht spitzem Winkel auf der rechten Seite, Goalie Žan Us parierte in der kurzen Ecke mit seinen Beinschonern (5.). Beide Teams brachten auch in den folgenden Minuten nur wenig zusammenhängende Sequenzen aufs Eis, knapp nach der Hälfte des Startabschnitts ging der EC-KAC aber in Führung: Tobias Piuk brachte die Scheibe hinter den gegnerischen Kasten, wo sie Niki Kraus gegen seinen Gegenspieler behaupten konnte. Der Stürmer zog bis an die rechte Halfwall zurück und brachte dann einen wunderbaren Diagonalpass auf den im Rücken der Abwehr eingelaufenen Thomas Hundertpfund an, der aus kurzer Distanz verwertete (11.).

Danach tippte Rok Tičar einen tiefen Ganahl-Querpass an den Torraum am Gehäuse vorbei (12.), auf der Gegenseite fälschte Jaka Sodja einen Schlenzer von Rechtsaußen im Zentrum gefährlich ab, Sebastian Dahm parierte jedoch mit dem Beinschoner (13.). Nachdem die Deflection eines Fernschusses von Aljoša Crnovič knapp über die Querlatte gesegelt war (15.), kam Ljubljana zu seiner bis dahin größten Möglichkeit auf den Ausgleich: Marc-Oliver Vallerand überlief auf der linken Seite seinen Gegenspieler und bediente dann aus der Rundung den vor dem Tor völlig freien Chris Dodero, dessen Direktabnahme aus kurzer Distanz aber von Dahm eingeklemmt werden konnte (17.). In einem späten ersten Überzahlspiel für die Slowenen ergab sich wenig Zwingendes, einzig Tadej Čimžar lenkte einen Koblar-Schlagschuss von der rechten Seite aus an der langen Stange vorbei ab (19.).

Drittel 2

Die Rotjacken starteten sehr passiv in den zweiten Durchgang, als Kristjan Čepon über rechts flach und unbedrängt zum Tor zog, bewahrte Sebastian Dahm sein Team vor dem Ausgleichstreffer, indem er die kurze Ecke schloss (24.). Nach gutem Zweikampf spielte Luka Gomboc von hinter der verlängerten Torlinie aus Manuel Ganahl an den linken Hashmarks an, Torhüter Us ließ seinen linken Arm instinktiv nach oben schnellen und parierte. Im zweiten KAC-Powerplay der Partie dauerte es dann nur 18 Sekunden, ehe die Gäste ihren Vorsprung verdoppelt hatten: Rok Tičar knallte einen Onetimer aus dem rechten Anspielkreis flach in die kurze Ecke (27.). Die besseren Gelegenheiten hatten in dieser Phase aber unverändert die Grünen Drachen: Einen Tip-In von Čimžar aus kurzer Distanz entschärfte Dahm, als der Goalie einen Net-Drive von Vallerand stoppte und den Puck unter seinem Schoner fixierte, schob Simšič das Spielgerät über die Linie, nach Video Review bestätigten die Schiedsrichter ihre Entscheidung am Eis und verweigerten dem Treffer die Anerkennung (28.). Bei numerischer Überlegenheit für die Gastgeber traf Nik Simšič vom rechten Faceoff-Kreis aus nur die Querlatte, Carl Neill zog aus dem hohen Slot zu mittig auf den Klagenfurter Schlussmann ab, dann schloss sich der von der Strafbank zurückkommende David Maier einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter an, den Manuel Ganahl von halblinks selbst vollendete, doch Žan Us rettete mit seiner Schulter (31.).

Der über die rechte Seite diagonal zum Gehäuse ziehende Žiga Pance vergab, konnte den Abpraller aber zurück an den Crease stochern, von wo aus Rok Kapel anstelle des halbleeren Gehäuses nur das Außennetz traf (32.). Weil Matt Fraser am Ende eines „Drei-auf-Zwei“-Angriffs über die Querlatte zielte (32.), ging der nächste Treffer – längst verdient – auf das Konto Ljubljanas: Chris Dodero luchste hinter dem KAC-Kasten Sebastian Dahm den Puck ab und bediente an der kurzen Stange Nik Simšič, der ihn im zweiten Versuch auch in die Maschen brachte (34.). Die Rotjacken reagierten auf das Gegentor jedoch durchaus abgeklärt und stellten keine zwei Minuten später den alten Abstand wieder her: Ein Wristshot von Steven Strong aus der Distanz wurde im Zentrum geblockt und fand über Frasers Schlittschuh den Weg genau zwischen die Hashmarks, von wo aus der heranstürmende Lucas Lessio die Scheibe kompromisslos in den Kasten wuchtete (36.). Ein von Miha Beričič selbst abgeschlossener Odd Man Rush über halblinks endete nur im Außennetz (38.) und in der Schlussminute des zweiten Abschnitts sorgte der EC-KAC endgültig für klare Verhältnisse: Matt Fraser hielt am linken Flügel die blaue Linie und servierte auf den diagonal zum Gehäuse schneidenden Rihards Bukarts, der beim Versuch, Us zu tunneln, zunächst scheiterte, seinen eigenen Abpraller dann via Innenstange aber so auf die Rückseite des Beinschoners des Goalies schob, dass der Puck über die Linie schlüpfte (40.).

Drittel 3

Nachdem Sebastian Dahm bei einem Vallerand-Schuss von halbrechts aus der Drehung seinen Pad ausgefahren und somit pariert hatte (41.), gelang den Rotjacken ihr fünfter Torerfolg: Bukarts schoss vom linken Anspielpunkt aus noch am halbleeren Kasten vorbei, Piuk und Hochegger eroberten sich hinter dem Tor aber die Scheibe zurück, die dann mit lettischer Zwischenstation am rechten Faceoff-Kreis landete, von wo aus sie Paul Postma hoch in die kurze Kreuzecke setzte (44.). Olimpija gab sich noch nicht auf: Dodero glitt mit einer Vorhand/Rückhand-Kombination bis zwischen die Hashmarks, schaufelte die Scheibe dann jedoch über den horizontalen Balken (44.), Pance wischte an der langen Stange über einen Querpass durch den Torraum (45.). Bei numerischer Unterlegenheit eroberte Mike Zalewski den Puck in der Angriffszone, sein Zuspiel brachte Matt Fraser sofort auf das Gehäuse, doch Us wehrte spektakulär mit der Fanghand ab (47.). Sein Gegenüber stand dem um nichts nach: Als ein mehrfach abgefälschter Abschluss am langen Pfosten bei Žiga Pance landete und dieser den Puck mit der Rückhand auf das leer erscheinende Tor schob, schnellte Sebastian Dahms Bein nach hinten und blockierte den Weg (48.).

In Minute 52 beförderte Joona Erving Niki Kraus mit einem Crosscheck von hinten mit dem Kopf voraus in die Bande, der Finne fasste dafür nach neuerlichem Review fünf Strafminuten und eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aus (52.). Den numerischen Vorteil nutzte der EC-KAC nach weniger als einer halben Minute, um auf 1:6 zu stellen: Clemens Unterweger setzte einen Schlagschuss-Kracher aus dem hohen Slot zu seinem ersten Saisontreffer ins Netz (52.). Die verbleibenden gut vier Powerplay-Minuten brachten noch mehrere Einschussgelegenheiten für die Klagenfurter, allerdings keinen weiteren Treffer. Als in der Defensive längst die Future Team-Kräfte Neal Unterluggauer und Thomas Klassek mitmischten, kam Tobias Piuk noch zu einer guten Gelegenheit, er scheiterte im Partial Breakaway über links aber an Žan Us, der aufs Eis zurückgekehrte Niki Kraus klopfte einen Abpraller aus kurzer Distanz über das Gehäuse (jeweils 58.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Ein gutes Spiel von uns. Wir waren diszipliniert im System, wir strahlten im Umgang mit der Scheibe Ruhe aus und erzielten einige schöne Tore. Die heutige war eine durchgehend positive Vorstellung, vom Goalie über die Abwehr bis zu den Stürmern. In dieser intensiven Phase des Grunddurchgangs zwischen den Feiertagen ist jeder Sieg wichtig, ich bin heute aber nicht nur mit den drei Punkten, sondern auch mit unserem Auftritt zufrieden. Wir waren schon in Bolzano auf dem richtigen Weg, uns gelangen dort die Tore jedoch nicht, das haben wir heute nachgeholt. Ein erfreuliches Spiel.“

ICE Hockey League, 33. Runde
28. Dezember 2022 / 19:15 Uhr
Hala Tivoli, Ljubljana, SLO, 1.012 Zuschauer
ICE
HK Olimpija Ljubljana
1
:
6
(0:1, 1:3, 0:2)
EC-KAC
Schiedsrichter
Režek (SLO), Trilar (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Usnik) Strong-Postma, Unterweger-Vallant, Steffler-Maier, T.Klassek-Unterluggauer Ganahl-Tičar-Gomboc, Fraser-Hundertpfund-Lessio, Bukarts-Zalewski-Hochegger, Kraus-Piuk-M.Witting
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Petersen, Haudum, Koch, Bischofberger, S.Witting, Obersteiner (alle verletzt), Sablattnig, Preiml, Tialler, van Ee (alle Nationalteam)
Torfolge
0:1 Thomas Hundertpfund (10:10/Niki Kraus, Tobias Piuk) 0:2 Rok Tičar (26:25/Clemens Unterweger, Thomas Hundertpfund/PP1) 1:2 Nik Simšič (33:33/Chris Dodero, Marc-Olivier Vallerand) 1:3 Lucas Lessio (35:28/Matt Fraser, Steven Strong) 1:4 Rihards Bukarts (39:34/Matt Fraser) 1:5 Paul Postma (43:34/Rihards Bukarts, Fabian Hochegger) 1:6 Clemens Unterweger (51:57/Thomas Hundertpfund, Rok Tičar/PP1)