Der EC-KAC musste sich am Sonntagabend dem EC VSV nach zuvor 16 Heimsiegen am Stück gegen den Lokalrivalen erstmals wieder geschlagen geben, Villach siegte knapp mit 2:3.

Mit zwei frühen Treffern bog der Tabellenvierte aus Villach früh auf die Siegerstraße ein: Der nach KAC-Turnover von Rauchenwald am langen Pfosten bediente Luciani ließ in die Maschen abtropfen, ein Sabolič-Schlenzer vom linken Flügel segelte unter dem Arm von Goalie Dahm hindurch. Die Rotjacken konsolidierten sich dann, agierten im Abschluss aber zu ungenau, sodass knapp nach Spielmitte auch der dritte Treffer des Abends auf Seiten des EC VSV fiel: Kulda kehrte den Rebound nach einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter ein. Erst eine gute Minute vor der zweiten Pause kam auch der Gastgeber auf die Anzeigetafel: Tičar verwertete im Powerplay einen Onetimer vom rechten Faceoff-Punkt aus in die kurze Kreuzecke. Eine rot-weiße Drangperiode zu Beginn des Schlussdrittels überstanden die Gäste unbeschadet, erst knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende konnten die Rotjacken verkürzen, als Hochegger einen Tičar-Schuss in die kurze Ecke tippte. Nach zehn Kärntner Derbys mit Punkten ging der EC-KAC erstmals wieder leer aus, Villach beendete seine schwarze Serie in Klagenfurt vier Tage vor dem siebten Jahrestag seines letzten Sieges in der Landeshauptstadt.

Drittel 1

In der zweiten Minute kamen die Rotjacken zur ersten Möglichkeit der Partie: Manuel Ganahl spielte aus der Tiefe an die blaue Linie für den Schlagschuss von Paul Postma, Rok Tičar traf beim Stochern nach dem Rebound nur den VSV-Goalie. Kurz darauf nahm Mike Zalewski den Schuss von der rechten Bande aus, Matt Fraser agierte als Screen, J.-P. Lamoureux war aber auf dem Posten (4.). Effizienter agierten die Gäste aus der Draustadt: Nach einem Turnover der Klagenfurter in der eigenen Zone zog Alexander Rauchenwald über die Mitte nach links und spielte dann den Diagonalpass an den rechten Pfosten, wo Anthony Luciani das Spielgerät über die Linie beförderte. Nachdem Blaž Tomaževič am Rush für Benjamin Lanzinger liegengelassen hatte, dieser aber nur den Catcher von Sebastian Dahm fand (6.), verdoppelten die Adler ihren Vorsprung: Ein Després-Pass von der rechten Halfwall aus landete links bei Robert Sabolič, dessen Schuss vom Faceoff-Kreis aus dem Rotjacken-Keeper unter dem Arm durchrutschte (6.). Auf der Gegenseite lenkte Nicolas Mattinen einen Lessio-Schuss von links aus gefährlich um Zentimeter am eigenen Tor vorbei ab (7.).

In der achten Minute wurde Zalewski direkt vor dem Kasten in Szene gesetzt, verzögerte kurz, konnte Lamoureux aber nicht überwinden (8.), für die Villacher fälschte Chris Collins wenig später im Slot einen Joslin-Blueliner ab, der Puck ging am Kasten vorbei (9.). Ein Després-Wristshot wurde im Getümmel vor Dahm abgelenkt und verfehlte das Ziel nur knapp (11.). Im Konter und während einer angezeigten Strafe spielte Rok Tičar von rechts aus diagonal zu Rihards Bukarts, dieser wischte aber über die Scheibe (13.). Im folgenden Powerplay kamen die Klagenfurter lediglich zu einem Schuss von Jesper Jensen Aabo, dieser wurde jedoch geblockt (14.). In der nächsten Offensivaktion leitete Zalewski aus der neutralen Zone zu Hundertpfund auf der rechten Seite weiter, dessen satter Handgelenksschuss streifte aber nur die Querlette, ehe Tičar den Puck im Zentrum in Bedrängnis zu Unterweger spielte, der vom linken Flügel aus abschloss, Lamoureux wehrte mit der Schulter ab (17.). Nachdem Villachs Derek Joslin die Scheibe am Tor vorbei gehämmert hatte, ging es über Rihards Bukarts in die andere Richtung, der Lette legte von rechts aus quer für Lucas Lessio, der sich das Spielgerät auf die Rückhand legen wollte, aber am Schoner des VSV-Schlussmanns hängenblieb (19.).

Drittel 2

Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts durften die Rotjacken in Überzahl agieren, Fabian Hochegger bediente von der verlängerten Torlinie aus Rihards Bukarts am Bumper Spot, der aber zu wenig Richtung auf seinen Schuss brachte, Tičar scheiterte vom rechten Flügel aus und auch Hochegger konnte den Puck, nachdem er über links steil zum Tor gezogen war, nicht in den Maschen unterbringen (jeweils 22.). In der 26. Minute spielte Dominik Grafenthin von hinter dem Kasten aus nach vorne, traf dabei den Schlittschuh von Sebastian Dahm, der die Scheibe beinahe ins eigene Tor lenkte. Gegen Drittelmitte leitete wiederum Grafenthin nach Lanzinger-Zuspiel diagonal auf Tomaževič weiter, der direkt vor dem Kasten von Luka Gomboc von den Kufen geholt wurde (30.). Im folgenden Powerplay täuschte Després den Weg hinter das Gehäuse an, chippte den Puck dann vor dieses, von Paul Postma aus sprang er auf das Tordach (30.). Chris Collins spielte für Nicolas Mattinen auf, dessen Schlenzer aus der Halbdistanz landete jedoch im Catcher des Rotjacken-Keepers (32.).

In der 33. Minute jubelten die Adler zum dritten Mal in dieser Begegnung: Im „Zwei-auf-Eins“-Konter nahm Benjamin Lanzinger den Schuss von links aus, Sebastian Dahm war mit der Schulter dran, aber Artūrs Kulda drückte den Nachschuss über die Linie. Nur wenige Sekunden nach dem Gegentreffer mussten die Rotjacken auch noch in Unterzahl ran, wobei die erste gute Möglichkeit dieser Phase auf das rot-weiße Konto ging: Manuel Ganahl kam im Slot frei zum Schuss, setzte diesen aber knapp über das Tor (34.). Die Draustädter versuchten es mit einem Blueliner von Derek Joslin, den Dahm mit dem Blocker entschärfte (35.). Die Rotjacken lösten sich in der Schlussphase des zweiten Drittels aus der kurzzeitigen Umklammerung: Matt Fraser legte vom rechten Flügel aus quer an den linken Anspielpunkt, von wo aus Clemens Unterweger direkt übernahm, Lamoureux machte die Seitwärtsbewegung mit und parierte (38.). In ihrem dritten Überzahlspiel des Abends benötigten die Klagenfurter dann nur zwölf Sekunden, um zum Torerfolg zu gelangen: Rok Tičar jagte eine Direktabnahme vom rechten Faceoff-Punkt aus hoch in die kurze Kreuzecke (39.).

Drittel 3

Die Klagenfurter starteten ambitioniert in den Schlussabschnitt: Zuerst scheiterte David Maier nach Ganahl-Zuspiel vom linken Flügel aus, dann wurde Thomas Hundertpfund im hohen Slot bedient, blieb aber am Schoner von J.-P. Lamoureux hängen (jeweils 42.). Nachdem Niki Kraus per Onetimer aus dem Zentrum am blau-weißen Torhüter gescheitert war, spielte Paul Postma einen schönen Steilpass auf Rihards Bukarts, der über links zum Kasten zog, aber erfolglos blieb, dann suchte der KAC-Akteur von hinter dem Tor aus den Weg nach vorne, konnte aber auch aus kurzer Distanz nicht einschieben (jeweils 44.). Bei numerischer Überlegenheit zog der Lette direkt vom Offensivanspiel weg zur Mitte, setzte das Spielgerät dann allerdings knapp am Gehäuse vorbei (47.), Jesper Jensen Aabo scheiterte per Wristshot von den linken Hashmarks aus (48.). In der 49. Minute lief Simon Després über die rechte Seite zum partiellen Breakaway an, bedrängt von Thomas Hundertpfund konnte der Villacher den Puck nicht im Tor unterbringen, der Klagenfurter kassierte aber zwei Strafminuten wegen Stockschlags. Im Powerplay wurde Alexander Rauchenwald am Crease bedient,er legte mit der Rückhand noch zurück in den Slot zu Nicolas Mattinen, der knapp verzog (50.), Robert Sabolič beförderte das Spielgerät in der 51. Minute per Onetimer vom rechten Anspielpunkt aus zwar in die Maschen, die Partie war aber aufgrund eines Interference-Vergehens von Andrew Desjardins bereits unterbrochen.

Mit einem Mann mehr auf dem Eis hämmerte Paul Postma den Puck aus dem Slot nur hauchdünn über die Querlatte, Rok Tičar scheiterte von rechts aus ebenfalls nur knapp, ehe sich Lamoureux einem erneuten Postma-Kracher in den Weg stellte (jeweils 53.). Nachdem Lucas Lessio direkt vom Anspiel weg nur das Außennetz getroffen hatte, ließ er am Rush links für Matt Fraser liegen, der VSV-Goalie war mit den Pads zur Stelle (54.). Kurz darauf nahm Paul Postma den Schuss von Rechtsaußen, Manuel Ganahl lenkte am Torraum ab, blieb aber erfolglos (54.). Mit dem verwaisten Tor gelang den Rotjacken knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer: Rok Tičar schlenzte vom linken Flügel aus und Fabian Hochegger lenkte vor dem Kasten an der kurzen Stange in die Maschen ab (58.). Ein letzter Push der Klagenfurter wurden von einer Hinausstellung gegen Luciani befeuert, Sekunden vor dem Ende kamen sie daher bei „Sechs-gegen-Vier“ noch zur großen Ausgleichschance: Postma wischte zwischen den Hashmarks aber über einen abgefälschten Hochegger-Querpass. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir brachten heute nur ein gutes Drittel aufs Eis, das dritte und letzte. Wir waren langsam, produzierten Turnover weit in unserer Zone und haben im ersten Abschnitt scheinbar vordergründig an die Offensive gedacht, die aber nicht ins Rollen kam. Dazu gesellten sich viele verlorene Zweikämpfe überall am Spielfeld, wir haben heute also ganz und gar nicht unseren Spielstil zur Entfaltung gebracht, darüber werden wir uns Gedanken machen müssen. Das dritte Drittel war dann besser, aber insgesamt waren wir nicht so bissig, wie wir es in Spielen wie diesem sein sollten. Fehlender Speed und Zögerlichkeit im Umgang mit der Scheibe, heute haben viele Dinge nicht gepasst, auf der Gegenseite hat Villach im ersten und zweiten Abschnitt sehr gut gespielt. Es war ein enttäuschender Abend.“

ICE Hockey League, 45. Runde
29. Jänner 2023 / 18:00 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.396 Zuschauer
ICE
EC-KAC
2
:
3
(0:2, 1:1, 1:0)
EC VSV
Schiedsrichter
Hronský (SVK), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Strong-Postma, Unterweger-Jensen Aabo, Vallant-Maier Ganahl-Tičar-Hundertpfund, Fraser-Lessio-Bukarts, Kraus-Zalewski-Hochegger, S.Witting-Gomboc-M.Witting, Piuk
Fehlende Spieler
Steffler, Preiml, Petersen, Haudum, Koch, Bischofberger, van Ee, Obersteiner (alle verletzt)
Torfolge
0:1 Anthony Luciani (03:16/Alexander Rauchenwald, Andrew Desjardins) 0:2 Robert Sabolič (05:53/Chris Collins, Simon Després) 0:3 Artūrs Kulda (32:21/Benjamin Lanzinger, Dominik Grafenthin) 1:3 Rok Tičar (38:57/Paul Postma, Jesper Jensen Aabo/PP1) 2:3 Fabian Hochegger (57:36/Rok Tičar, Matt Fraser/EA)