Rotjacken klettern wieder auf Rang fünf

Die Rotjacken starteten gut in die Begegnung, Schüsse von Steven Strong (1.) und Paul Postma (2.), abgegeben jeweils von der rechten Seite aus, kamen jedoch zu mittig auf Goalie Rasmus Tirronen. In einem frühen Powerplay für die Black Wings Linz parierte Sebastian Dahm Graham Knotts Schlenzer vom linken Faceoff-Kreis aus, von der gegenüberliegenden Seite verfehlte Michael Haga das Ziel (jeweils 5.). Mit Ablauf der Strafe kam Brodi Stuart an den rechten Hashmarks zum aussichtsreichen Abschluss, Kele Steffler fälschte die Scheibe an die Außenstange ab (6.). Kurz nach Erreichen der Vollzähligkeit ging der EC-KAC in Führung: Matt Fraser stieß den Puck von der rechten Halfwall in der eigenen Zone aus tief ins Angriffsdrittel, Lucas Lessio erlief die in Richtung Icing schlitternde Scheibe, zog nach innen und bezwang den Torhüter mit einem Vorhand-Schuss unter die Querlatte (7.). Nur 21 Sekunden später stellten die Rotjacken auf 2:0 aus ihrer Sicht: Niki Kraus eroberte in der neutralen Zone den Puck gegen Daine Todd, tippte ihn nach dem Überschreiten der blauen Linie in den Lauf von Fabian Hochegger und dieser vollendete seinen Alleingang mit einem halbhohen Vorhandschuss in die lange Ecke (7.).

Es folgte eine Druckphase der Oberösterreicher, in der die aussichtsreichste Möglichkeit ein ansatzloser Knott-Schuss aus dem rechten Rückraum war, den Emil Romnig vor dem Kasten noch ablenkte, Dahm machte sich breit und parierte (8.). Nach feinem Fraser-Steilpass enteilte Lucas Lessio zum nächsten Solo, folgend einem Haken auf die Rückhand scheiterte er nun aber am Black Wings-Goalie (11.). Ein von Manuel Ganahl eingeleitetes Partial Breakaway für Rok Tičar stoppte Tirronen ebenfalls, der Slowene brachte das Spielgerät von hinter dem Kasten allerdings wieder vor das Tor. Die Scheibe sprang zwischen Linz-Akteuren hin und her, Stefan Gaffal kehrte sie versehentlich ins eigene Gehäuse – 0:3 (12.). Der auffällige Stuart wurde wenig später von hinter dem Tor aus bedient, er scheiterte von den rechten Hashmarks aus jedoch an Sebastian Dahm, der die Scheibe mit seiner Fanghand über den Kasten lenkte (13.). Die letzte gute Gelegenheit des Startdrittels hatte der EC-KAC: Tičar behauptete an der rechten Halfwall auch im Sitzen den Puck, von Haudum in der Rundung wurde Ganahl im Zentrum angespielt, der seinen Gegenspieler noch mit einem Haken aussteigen ließ, bei seinem Abschluss dann aber schon zu knapp vor Rasmus Tirronen war (19.).

Im zweiten Drittel kamen die Gastgeber früh zu einer Überzahlmöglichkeit, die Rotjacken verteidigten sich mit vier Befreiungen allerdings gut. Die beste Gelegenheit dieser Phase leitete Shawn St-Amant ein, als er den Puck aus spitzem Winkel an den Crease zu Brian Lebler schob: Dieser zog die Scheibe noch an seinen Körper, vermochte dann aber Sebastian Dahm nicht zu überwinden (24.). In der Folge ließen die Rotjacken wie schon im ersten Drittel kaum Gefährliches zu, in der eigenen Offensive ging die nächste gute Möglichkeit auf das Konto von Mike Zalewski, der vom rechten Rückraum aus diagonal in den Slot glitt, seinen Schuss dann aber zu zentral auf den Torhüter setzte (29.). Dann tippte in halblinker Position Lessio den Puck nach außen zu Postma, der ihn bei seiner Direktabnahme jedoch nicht richtig traf, sodass Tirronen die Bogenlampe einfach aus der Luft pflücken konnte (31.). Einen Romig-Wristshot aus dem hohen Slot parierte Klagenfurts Schlussmann sicher mit der Fanghand, als Logan Roe im Slot angespielt wurde und eigentlich freie Schussbahn hatte, bekam Matt Fraser seinen Stock noch in die Flugkurve und fälschte ins Hintertornetz ab (jeweils 34.).

Ihr einziges Powerplay der Partie zogen die Rotjacken insgesamt gut auf, sie kamen jedoch nicht zum Torerfolg: Von hinter dem Tor aus von Haudum bedient, nahm Tičar an den linken Hashmarks den Onetimer, Tirronen lenkte die Scheibe an der kurzen Stange vorbei (35.), auch als Fraser auf der rechten Seite per Diagonalpass bedient wurde und sofort scharf abzog, war der Linz-Goalie zur Stelle (36.). Ein rot-weißer Turnover ermöglichte den Hausherren einen Konter über Andreas Kristler, der Michael Haga in Szene setzte, Fabian Hochegger hatte aber stark zurückgearbeitet und konnte den Black Wings-Topscorer noch entscheidend am Abschluss stören (37.). Dann wieder die Oberösterreicher: Stefan Gaffal zog bald nach dem zentralen Entry aus dem Handgelenk ab, Sebastian Dahm parierte, im Powerplay pfefferte Roe die Scheibe aus der Halbdistanz und ohne Hindernis im Weg über die Querlatte (jeweils 40.).

Die 97 in das Schlussdrittel mitgenommenen Unterzahlsekunden verteidigten die Klagenfurter bravourös, vier Clearings und kein zugelassener Schuss des Gegners waren zu notieren. Danach agierten die Rotjacken allerdings zu passiv und überließen den Black Wings zu viel Kontrolle über das Spiel. Als Martin Schumnig über rechts bis an die Grundlinie ging und dann am Crease Haga anspielte, machte der KAC-Goalie alles zu (43.), Daine Todd fand im Rückraum die sprichwörtliche Autobahn vor, zimmerte seinen Schlagschuss aus dem Slot dann aber über das Gehäuse (44.). Etwas später sprang die Scheibe von der seitlichen Bande aus genau ins Zentrum zu Emil Romig, der seinen Schlenzer jedoch ebenso zu hoch ansetzte (47.). Aus ihrer nächsten Chance heraus gelang den Black Wings ihr erster Treffer: Andreas Kristler nahm den Puck an der eigenen verlängerten Torlinie auf, ging nahezu über das gesamte Spielfeld und nutzte am Ende vom rechten Anspielpunkt aus David Maier so als Screen, dass er die Scheibe in der kurzen Kreuzecke platzieren konnte (49.).

Der EC-KAC reagierte auf den Gegentreffer insgesamt abgeklärt und ließ in den folgenden Minuten kaum gute Offensivszenen der Gastgeber zu, als sich in Minute 54 erstmals wieder eine aussichtsreiche Gelegenheit für Linz ergab, hieß es allerdings nur noch 2:3: Stuart schlenzte aus der Distanz an den Torraum, Kristler stoppte den Puck mit dem Rücken zum Tor und legte dann quer auf Marco Brucker, der aus kurzer Distanz ins halbleere Tor einsenden konnte. Nach dem Anschlusstreffer standen die Klagenfurter wieder kompakt, kurz ins Wanken gerieten sie erst, als Linz bereits mit sechs Feldspielern agierte, ein Roe-Kracher von links aber vor dem Tor noch von Postmas Schlittschuh am Kasten vorbei abgelenkt wurde (59.). Auch bei der endgültigen Entscheidung stand zunächst ein Skate im Mittelpunkt: Mit diesem stoppte Thomas Hundertpfund vor dem KAC-Tor den Puck, ehe er ihn an das andere Ende des Spielfelds wuchtete, Lukas Haudum erlief ihn, hob damit das Icing auf und tippte die Scheibe vor das Gehäuse, wo sie Lucas Lessio zu seinem Doppelpack in die Maschen abtropfen ließ (60.). (HB)