Der mit seiner Feinabstimmung kämpfende EC-KAC musste sich zum Auftakt der Viertelfinalserie geschlagen geben, die Rotjacken unterlagen den Pioneers Vorarlberg vor ausverkauftem Haus mit 0:2.

Vor zum 16. Mal in der laufenden Saison ausverkauftem Haus legte der EC-KAC zum Viertelfinalauftakt einen veritablen Fehlstart hin, bereits nach 17 Sekunden fing Pastujov auf der rechten Seite den Puck aus der Luft und bezwang Goalie Dahm, dem die Sicht genommen wurde, aus dem Handgelenk. Dem ersten und wesentlichen Teilen des zweiten Abschnitts fehlte aufgrund zahlreicher Strafen auf beiden Seiten die Struktur, besser umgehen konnten damit die Gäste aus Vorarlberg, die ihren Vorsprung im zweiten Durchgang bei numerischer Unterlegenheit verdoppeln konnten, als Owre von der linken Seite aus sowohl Postma als auch Dahm tunnelte. Die Klagenfurter Offensivmaschinerie kam über die gesamten 60 Minuten hinweg kaum auf Touren, sodass der Rekordmeister zum erst dritten Mal in seiner Klubgeschichte eine Heimniederlage in Spiel eins einer „Best-of-Seven“-Serie hinnehmen musste.

Drittel 1

Die Pioneers gingen mit dem ersten Schuss der Partie in Führung: Nach nur 17 absolvierten Sekunden fing Nick Pastujov die Scheibe innerhalb der blauen Linie aus der Luft, nachdem er sich einige Meter in Richtung Tor bewegt hatte, schlenzte er den Puck von der Innenseite des rechten Anspielkreises aus in die Maschen, Goalie Sebastian Dahm war die Blicklinie blockiert (1.). Auf der Gegenseite scheiterte Jesper Jensen Aabo mit einem Backhand-Schuss aus äußerst spitzem Winkel (3.) und Johannes Bischofberger verzog per Wristshot von knapp oberhalb des linken Faceoff-Kreises (4.), ehe die Gäste zum ersten Mal in Überzahl ran durften (5.): Guus van Nes setzte einen Onetimer vom linken Flügel aus an der langen Ecke vorbei, Clayton Kirichenko nahm einen Schuss von der blauen Linie aus, Sebastian Dahm war auf dem Posten und stoppte auch Nick Pastujov bei dessen Rebound (jeweils 6.). In der 8. Minute behauptete Lukas Haudum hinter dem gegnerischen Kasten die Scheibe, wurde aber von Bobbo Petersson gehalten, der Klagenfurter brachte die Scheibe dennoch an die blaue Linie zu Tobias Sablattnig, dessen Blueliner aber nur im Catcher von David Madlener landete (8.). Der Schwede fasste in dieser Situation allerdings zwei Strafminuten aus, im folgenden Überzahlspiel wurde ein Postma-Onetimer von links aus von Alexander Pallestrang geblockt (8.), ehe Lukas Haudum am rechten Faceoff-Kreis Nick Petersen in Szene setzte, dieser wischte aber über die Scheibe (9.).

Bei doppelter numerischer Überlegenheit für die Gäste zog Steven Owre von links aus in den Slot, traf per Handgelenksschuss aber nur die Maske von Sebastian Dahm, bevor Michael Pastujov am Crease positioniert am rot-weißen Schlussmann hängenblieb (jeweils 11.). Im Konter wollte Manuel Ganahl in der 13. Minute rechts Nick Petersen bedienen, er wurde aber von den Kufen geholt und es folgte das nächste Powerplay für die Hausherren. In diesem ging die beste Möglichkeit allerdings auf das Konto der Gäste: Christian Bull hatte nach einem schlechten Wechsel des EC-KAC links viel Zeit und knallte den Puck per Handgelenksschuss an den Pfosten (14.). In Spielminute 15 kam Simeon Schwinger mit Tempo über den linken Flügel in das Angriffsdrittel und legte auf David Maier zurück, der per Schlenzer die Schulter von David Madlener traf. Wenige Sekunden später hatte Paul Postma das Auge für Jan Muršak, der am Crease lauerte, aber gleich doppelt am Schlussmann der Vorarlberger scheiterte (15.). Nachdem Dahm den diagonal zum Kasten gezogenen Owre verneint hatte (16.) kam es neuerlich zu einer Phase numerischen Vorteils für die Pioneers, dort scheiterte Michael Pastujov mit einem verdeckten Schuss von halbrechts aus am Klagenfurter Schlussmann (19.), ehe die Gäste nach einem Bull-Wristshot von der blauen Linie aus versuchten, den Abpraller über die Linie zu befördern, was ihnen jedoch nicht gelang (19.). In der absoluten Schlussphase des Startdrittels – zwischenzeitlich hatten sich Marcel Witting und Michael Pastujov einen einseitigen Faustkampf geliefert – kamen die Rotjacken mit einem Mann mehr auf dem Eis noch zu einer guten Chance durch Lukas Haudum, dessen Handgelenksschuss aus dem hohen Slot allerdings lediglich in der Fanghand von David Madlener landete (20.).

Drittel 2

Während des in den Mittelabschnitt mitgenommenen Powerplays für Rot-Weiß bediente Jan Muršak aus der Tiefe Nick Petersen, der von rechts aus an den Torraum für Manuel Ganahl passte, dieser verpasste aber das Zuspiel (22.). Kurz darauf suchte Thomas Hundertpfund den Abschluss aus der Drehung von links aus, blieb jedoch an der Schulter von Madlener hängen (23.), ehe Jan Muršak am Rush über den linken Flügel kommend zum Tor zog, den Keeper aber mit einem Rückhandschuss nicht überwinden konnte (25.). In der 26. Spielminute spielte Niki Kraus diagonal an den rechten Flügel zu Lukas Haudum, der ins Zentrum zog, wo er von Clayton Kirichenko von den Kufen geholt wurde. Im darauffolgenden Powerplay ließ Manuel Ganahl im hohen Slot die Scheibe liegen, Guus van Nes lief zum Gegenstoß an, zuerst verlor er die Kontrolle über das Spielgerät, brachte dann aber doch noch einen Schuss an, der von Sebastian Dahm mit dem Schoner pariert wurde (27.). Nur wenige Sekunden später erhöhten die Vorarlberger in Unterzahl auf 2:0: Steven Owre nahm den Handgelenksschuss vom linken Faceoff-Punkt aus, dieser flog sowohl zwischen den Beinen von Paul Postma als auch jenen von Sebastian Dahm hindurch in die Maschen (27.).

Auf der Gegenseite brachte Lukas Haudum den Puck von rechts aus zum Kasten, er traf Jan Muršak, der sich am Torraum eingeparkt hatte, das Spielgerät kullerte hinter dem Keeper in Richtung Torlinie, die Gäste reagierten aber schneller und konnten in Person von Petersson klären (28.). Gegen Drittelmitte beförderte Nick Petersen die Scheibe mit einem schönen Play in der neutralen Zone auf Manuel Ganahl, der mit Jesper Jensen Aabo zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter anlief, der versuchte finale Querpass wurde aber von Alexander Pallestrang stark unterbunden (32.). Beim Grunddurchgangszehnten scheiterte Luka Maver aus dem hohen Slot am Blocker von Sebastian Dahm, im Gegenzug bediente Paul Postma von der blauen Linie aus Johannes Bischofberger per Diagonalzuspiel an den langen Pfosten, dieser traf jedoch nur das Außennetz (jeweils 37.). Spät im Mittelabschnitt bekamen die Klagenfurter noch eine weitere Überzahlchance: Haudum scheiterte mit einem zu zentral angetragenen Schlenzer (39.), bevor ein Muršak-Schlagschuss von rechts aus von Pallestrang geblockt wurde (40.).

Drittel 3

Nachdem Thomas Hundertpfund das Spielgerät nicht im Angriffsdrittel hatte halten können, lief Guus van Nes zum partiellen Breakaway an, er setzte seinen Handgelenksschuss von links aus knapp an der langen Ecke vorbei. Wenige Sekunden später brachte Nick Petersen den Puck aufs Tor, David Madlener verlor kurz die Orientierung, Jan Muršak konnte den Rebound aber trotzdem nicht über die Linie drücken (jeweils 42.). In der nächsten Offensivszene schickte Matt Fraser über die rechte Seite Thomas Hundertpfund und Johannes Bischofberger auf die Reise, der Letztgenannte brachte den Puck mit der Rückhand auf den Kasten, der Gäste-Keeper konnte aber ohne Probleme parieren (45.). In der 46. Minute stürmte Lukas Haudum mit Tempo über die linke Seite in das Angriffsdrittel und brachte einen Schuss aus spitzem Winkel an, David Madlener war dran, ehe Finn van Ee den Rebound aus der Drehung knapp über die kurze Kreuzecke setzte. Kurz darauf suchte Thomas Hundertpfund den Abschluss von links aus, traf dabei aber nur die Außenstange (47.).

Gegen Drittelmitte liefen die Rotjacken zum Konter an: Jan Muršak zog über links in den Slot und schlenzte aus dem Handgelenk aufs Tor, der Vorarlberger Torhüter packte mit der Fanghand zu, bevor Johannes Bischofberger am Crease positioniert einen Unterweger-Schuss knapp am Tor vorbei lenkte (jeweils 51.). Wenige Augenblicke späte brachte Niki Kraus die Scheibe vom linken Rückraum aus zum Kasten, Bobbo Petersson fälschte sie mit dem Schläger beinahe in die eigenen Maschen ab, Madlener schloss im letzten Moment die Beine (52.). In der 57. Minute nahm Matt Fraser den Pioneers im Spielaufbau die Scheibe ab und kam aus kurzer Distanz zur Einschusschance, er fand seinen Meister aber einmal mehr in David Madlener (57.). Knapp zweieinhalb Minuten vor Spielende nahmen die Klagenfurter Sebastian Dahm vom Eis und versuchten es mit sechs Feldspielern, ein Treffer sollte ihnen aber nicht mehr gelingen. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Nach zehn Tagen Spielpause waren wir rostig, wir erreichten weder im Passspiel noch im Abschluss die Präzision, die wir normalerweise aufweisen. Nach dem Gegentreffer im ersten Shift sind wir eigentlich gut zurückgekommen, über weite Strecken des Spiels kontrollierten wir das Geschehen, doch wir vermochten es zu selten, in die gefährlichen Zonen vorzudringen. Das war heute keine Frage der Anstrengung und des Einsatzes, wir haben angedrückt, aber unseren Weg zum Erfolg nicht gefunden. Ich mag unsere Mannschaft sehr, ich setze meine Chips auf dieses Team. Wir gruppieren uns neu, als Trainerstab werden wir bis morgen Wege und Lösungen ausarbeiten, damit unsere Mannschaft erfolgreich sein kann, und dann bereiten wir uns entsprechend auf die zweite Partie vor.“

ICE Hockey League, Viertelfinale, 1. Spieltag
03. März 2024 / 17:30 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.395 Zuschauer
ICE
EC-KAC
0
:
2
(0:1, 0:1, 0:0)
Pioneers Vorarlberg
Schiedsrichter
Huber (AUT), M.Nikolić (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen- Muršak-Ganahl, Haudum-van Ee-Kraus, Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Gomboc-Witting-Schwinger, Obersteiner
Fehlende Spieler
Herburger (angeschlagen), Hochegger (Healthy Scratch)
Torfolge
0:1 Nick Pastujov (00:17) 0:2 Steven Owre (26:34/Guus van Nes/SH1)